Abseits des sensationellen Dreikampfes an der Spitze der MotoGP mauserte sich Rückkehrer Suzuki bei den drei Übersee-Rennen in Katar, Texas und Argentinien zum heimlichen Gewinner. Nach einem schwierigen Auftakt beim Nachtrennen in der Wüste des arabischen Emirats sicherten sich sowohl Aleix Espargaro als auch Maverick Vinales bei den beiden folgenden Grand Prix' jenseits des "Großen Teichs" Top-10-Platzierungen.

Obwohl die Suzukis GSX-RR über ein extrem fahrerfreundliches Handling verfügt und sich die beiden Spanier auch in kurvigen Abschnitten immer stark präsentierten, fehlt gegenüber der Elite um Honda, Yamaha und Ducati doch nach wie vor noch einiges an Motoren-Power. Dass Suzuki auf den weitestgehend als "Motorenstrecken" ausgewiesenen Kursen in Austin und Las Termas dennoch passable Positionen herausfuhren, macht dem japanischen Team Hoffnung für den Europaauftakt in Jerez.

Keine lange Gerade, Vollgas eher sekundär

"Ich freue mich bereits wahnsinnig auf das Jerez-Wochenende, denn ich denke, dass diese Strecke für uns gut sein wird. Die Gerade ist nicht wirklich lang und Vollgas spielt keine so große Rolle, was mir zusätzlich Mut auf ein gutes Ergebnis verleiht", blickt Espargaro auf sein erstes von insgesamt vier 'Heimrennen' auf spanischem Boden voraus. Neben der Unterstützung der über 200.000 frenetischen Fans hofft der amtierende Open-Champion auf weiter Bonifikationen.

Rookie Maverick Vinales zeigte bei seinen drei bisherigen MotoGP-Einsätzen viel Potential, Foto: Suzuki
Rookie Maverick Vinales zeigte bei seinen drei bisherigen MotoGP-Einsätzen viel Potential, Foto: Suzuki

"Unser Chassis ist wirklich exzellent, und sowohl in den langsamen aber auch den schnellen und flüssigen Kurven-Abschnitten sollte uns das doch sehr entgegenkommen. Wir haben seit Argentinien hart gearbeitet und das Bike noch weiterentwickelt, was mir noch besseres Gefühl und somit mehr Selbstvertrauen ermöglichen sollte", ist sich Espargaro sicher über gute Voraussetzungen. An Motivation mangelt es dem ehrgeizigen Katalanen ohnehin nicht. "Ich bin absolut heiß und will zeigen, dass wir uns weiter gesteigert haben."

Vinales fordert sich selbst: Muss hier am meisten zeigen

Teamkollege und MotoGP-Rookie Vinales machte mit Top-10 Platzierungen in seinem erst zweiten und dritten Rennen in der Königsklasse positiv von sich reden. In Jerez, wo der Moto3-Weltmeister von 2013 schon zahlreiche starke Resultate einfuhr, will sich Vinales mindestens unter den besten Zehn behaupten: "Ich kenne die Strecke sehr, sehr gut, war hier immer schnell und sollte nun auch von den Vorteilen des Layouts für unsere Maschine profitieren. In Spanien zu fahren ist ohnehin immer etwas Besonderes, denn die Zuschauer pushen die einheimischen Piloten immer ungemein."

Dass dennoch eine Menge harter Arbeit auf ihn und das Team wartet, ist Vinales absolut bewusst: "Wir kennen unsere Stärken, aber auch unsere Schwächen. Wir müssen von FP1 an hart am Setup und den Einstellungen arbeiten, und ich muss meine Referenzpunkte auf der Strecke mit dem MotoGP-Bike schnellstmöglich herausfinden. Ich denke, dass unser Paket sehr stark ist und das Team weiß, was es zu tun hat. Derjenige, der hier am meisten zeigen und abliefern muss, bin also ich."