Ducati ging bei den Testfahrten in Katar als der große Sieger hervor. Andrea Iannone und Andrea Dovizioso schnappten sich je eine Bestzeit und überzeugten auch durch konstant starke Rundenzeiten. Die Konkurrenten bleiben angesichts der wiedergefundenen Form des italienischen Werksteams allerdings noch ruhig.

"Sie haben alle beeindruckt, denn sie waren schnell, aber auch sehr konstant. In meinen Augen haben sie richtig gute Arbeit geleistet", sagte Yamahas Teammanager Massimo Meregalli nach Abschluss der Testfahrten. Respekt hat sich Ducati zurückerobert, Angst und Schrecken verbreiten die Italiener deshalb aber noch lange nicht.

Auch wenn Meregallis Yamaha in Katar nur das drittschnellste Motorrad war, relativiert der Teammanager das Klassement, da die Zeiten sehr knapp beisammen lagen: "Am zweiten Tag lagen zehn Fahrer innerhalb einer Sekunde. Im Hinblick auf die Show könnte es eine sehr gute Meisterschaft werden."

Begünstigungen haben Zweck erfüllt

Von Konstrukteurs-Weltmeister Honda gab es ebenfalls Lob für Ducati. "Es scheint, als würde die GP15 sehr gut funktionieren", sagte Teamchef Livio Suppo. "Die Regeln, die den zurückliegenden Teams einen Vorteil geben sollen, scheinen zu funktionieren. Das ist gut für den Sport." Ducati müsse allerdings erst beweisen, dass man über die volle Renndistanz mit den beiden etablierten Herstellern mithalten könne. "Es ist noch zu früh, um das vorherzusehen", beschwichtigte Suppo.

Einen Paradigmenwechsel hat Ducatis Leistung in Katar jedenfalls schon herbeigeführt. Die Wortmeldungen aus dem italienischen Team sind um vieles positiver als in den letzten Jahren. "Wir sind mit unseren Zeiten der ersten beiden Tage aber zufrieden, ebenso wie mit der grundsätzlichen Zuverlässigkeit. Dovizioso und Iannone fuhren immer in der Spitze mit, konnten stets ansprechende Rundenzeiten fahren und das stimmt und optimistisch für die Zukunft", lautete Teamchef Gigi Dall'Ignas Fazit.