Gerade einmal 22 Jahre alt und schon ein feste Größe in allen Geschichtsbüchern. Marc Marquez hat binnen kürzester Zeit geschafft, wovon die meisten anderen eine ganze Karriere lang nur träumen können. Am 17. Februar feiert der spanische Champion seinen Geburtstag.

In der aktuellen MotoGP-Startaufstellung sind nur zwei Fahrer jünger als er: die beiden Rookies Maverick Vinales und Jack Miller. Das darf man nie vergessen, wenn man sich die beeindruckenden Statistiken von Marquez' Laufbahn vor Augen führt. Denn auch abseits seiner unzähligen Altersrekorde können sich die absoluten Zahlen mittlerweile sehen lassen. 45 Siege, 69 Podiumsplätze, 50 Pole Positions, 1.742 WM-Punkte, vier WM-Titel - und das alles innerhalb von gerade einmal 114 Grand Prix.

Seine erst zwei Jahre alte Karriere in der Königsklasse wartet mit noch beeindruckenderen Erfolgsquoten auf: Siegquote über 50 Prozent, Podiumsquote über 80 Prozent, in sechs von zehn Rennen auf Pole Position. Gegen Marquez scheint kein Kraut gewachsen zu sein, denn nicht einmal Hochgeschwindigkeits-Crashes wie in Mugello 2013 mit 338 km/h, noch Knochenbrüche wie vor Saisonstart 2014 oder Disqualifikationen wie auf Phillip Island 2013 konnten ihn langfristig von der Siegerstraße werfen.

Meister des Understatements

Beim Testauftakt Anfang Februar zeigte sich Marquez bereits in bestechender Form, knackte als erster Pilot in der Geschichte des Sepang Circuits auf einem Motorrad die Marke von 1:59 Minuten und brannte damit einen neuen Rundenrekord in den Asphalt. Seine Wortmeldungen nach dem Test mochten sich in den Ohren der Konkurrenz schon fast wie Hohn angehört haben.

"Ich konnte schon ein paar Bereiche erkennen, wo ich fitnesstechnisch noch etwas Aufholbedarf habe", meinte er einem abschließenden Longrun am letzten Testtag. Und auch an seinem Motorrad, das um eine halbe Sekunde schneller als jedes Konkurrenzprodukt war, sah er noch Raum für Verbesserungen: "Wir müssen wir uns noch in den schnellen Kurven und beim Herausbeschleunigen verbessern. Da ist uns Yamaha noch voraus."

Aussagen wie diese entblößen Marquez als heillosen Perfektionisten. Gerade aufgrund dieser Einstellung und der unbändigen Liebe zum Motorradsport trauen ihm mittlerweile Viele zu, dass er in den Geschichtsbüchern weiter Rekord um Rekord knacken wird.

Hält er seine unfassbare Siegquote, ist er schon Ende der Saison 2016 die Nummer vier der ewigen Bestenliste, in vier Jahren Nummer drei und in sieben Jahren die Nummer eins - also noch vor seinem 30. Geburtstag. Spricht man über Marquez, muss man in derartigen Superlativen denken, denn bisher konnte der 22-Jährige allen hohen Erwartungen stets noch eines draufsetzen.