Die Testfahrten in Sepang begannen für Yamaha durchwegs erfreulich. Valentino Rossi musste sich am Mittwoch Marc Marquez nur ganz knapp geschlagen geben und wurde Zweiter. An Tag zwei markierte dann Jorge Lorenzo die Bestzeit. Am dritten Tag zog das Repsol-Honda-Duo Marc Marquez und Dani Pedrosa das Tempo aber noch einmal ordentlich an und ließ den Yamahas keine Chance. Rossi verlor 0,534 Sekunden, Lorenzo gar 0,757. Zahlen, die für einiges Kopfzerbrechen bei Yamaha sorgen werden.

"Marc und Dani sind über eine Runde etwas schneller als wir, vor allem mit frischen Reifen. Doch auch ihre generelle Pace ist besser. Das bedeutet, dass wir weiterhin hart arbeiten müssen, wenn wir sie schlagen wollen", stellte Rossi fest. Die ausgezeichnete Pace der Konkurrenz war aber die einzig negative Sache, die der Routinier am letzten Testtag fand: "Heute bin ich deutlich zufriedener als am Donnerstag. Wir haben einen guten Job gemacht und konnten alles testen, was wir uns vorgenommen hatten. Jetzt wissen wir, mit welchen Teilen wir arbeiten müssen, um die Entwicklung des Motorrads voranzutreiben."

Rossi war zwar eine halbe Sekunde langsamer als Marquez, aber dennoch schneller als je zuvor auf dieser Strecke. "Ich bin wirklich glücklich, denn 1:59.401 ist meine bisher beste Runde in Sepang in meiner gesamten Karriere und ich bin jetzt schon 0,3 Sekunden schneller als im Vorjahr. Natürlich waren die Bedingungen heute sehr gut, aber wir haben im Vergleich zum Donnerstag auch das Setup deutlich verbessert und unsere Pace ist stark", freute sich der Italiener.

Valentino Rossi fühlte sich am Freitag wieder deutlich wohler auf der M1, Foto: Milagro
Valentino Rossi fühlte sich am Freitag wieder deutlich wohler auf der M1, Foto: Milagro

Am Nachmittag spulte Rossi eine gesamte Renndistanz ab, die ebenfalls zufriedenstellenden Erkenntnis brachte: "Wir sind nicht mit 100 Prozent Leistung gefahren. Außerdem haben wir einige verschiedene Teile ausprobiert, von denen mir manche gefallen haben und ein paar nicht. Meine Pace in der Simulation war aber dennoch insgesamt gut, weshalb der Test durchaus positiv für uns war."

Lorenzo sieht Siegeschancen

Einen ähnlichen Eindruck hatte Jorge Lorenzo nach seiner Rennsimulation. "Das war für uns sehr aufschlussreich. Wir haben sie zu der Tageszeit gemacht, als die Temperatur am höchsten war. Unsere Pace war aber dennoch sehr konstant. Ich glaube, wenn morgen ein Rennen wäre, könnten wir um den Sieg kämpfen", gibt sich der WM-Dritte des Vorjahres optimistisch.

Über eine Runde sieht aber auch Lorenzo aktuell keine Chance, mit den Repsol Hondas und vor allem Marc Marquez mitzuhalten: "Am Morgen waren wir nicht wirklich explosiv und konnten keine richtig schnelle Rundenzeit fahren. Das Bike war einfach auf der Bremse nicht gut genug." Zwar bekam der Mallorquiner zusammen mit seiner Crew die Probleme durch eine Setupänderung einigermaßen in den Griff, doch hatte Lorenzo dann keine frischen Reifen mehr für eine richtig schnelle Runde zur Verfügung. "Wir wären aber wohl ohnehin nicht in der Lage gewesen, eine 1:58er-Zeit zu fahren. Eine niedrige 1:59er wäre meiner Meinung nach jedoch möglich gewesen."

Lorenzo musste sich mit Rang fünf begnügen, Foto: Yamaha
Lorenzo musste sich mit Rang fünf begnügen, Foto: Yamaha

Lorenzo hofft nun auf einen weiteren großen Entwicklungssprung vor den nächsten Testtagen in zwei Wochen, erneut in Sepang. "Das Motorrad hat sich im Vergleich zu den Testfahrten in Valencia etwas verbessert. Ich denke aber, dass wir bei den zweiten Testfahrten in Sepang eine große Neuerung ausprobieren werden können. Mal sehen, ob das Bike damit deutlich besser ist."