Neues Jahr, neues Glück. Will die Konkurrenz MotoGP-Weltmeister Marc Marquez in der Saison 2015 wieder mehr Paroli bieten, steht ihnen wohl mehr als nur ein hartes Stück Arbeit ins Haus. Wie der erste Testtag der Motorrad-Königsklasse im malaysischen Sepang erahnen ließ, dürfte sich am letztjährigen Kräfteverhältnis im Feld nur wenig geändert haben. Kurz vor Ende der achtstündigen Session setzte Marquez quasi wie auf Bestellung die Tagesbestzeit, nachdem er zuvor auf drei Maschinen mit unterschiedlichen Einstellungen intensiv getestet hatte.

"Obwohl es bei dieser krassen Hitze und Schwüle ein harter Tag war, bin ich froh, endlich wieder auf dem Bike zu sitzen. Meine Zeit war schon sehr vielversprechend und Platz eins ist natürlich immer schön", gab Marquez nach 63 Runden im tropischen Sepang zu Protokoll. Erst auf seiner letzten fliegenden Runde hatte der amtierende Doppelweltmeister zuvor die Tagesbestzeit von 2:00.262 Minuten gesetzt.

Marquez wählt Favorit aus drei Rennmaschinen

Der spanische Superstar gesteht jedoch, dass ihn nicht nur die Testarbeit anfangs von schnellen Zeiten abgehalten habe: "Nach so einer langen Pause geht es zunächst einmal darum, wieder das Selbstvertrauen auf dem Bike zu finden. Ich habe mich langsam an das Limit herangetestet." Entscheidend sei jedoch die Arbeit auf den Bikes mit drei verschiedenen Einstellungen gewesen, die Ex-Weltmeister Casey Stoner erst vor ein paar Tagen beim Shakedown an Ort und Stelle präpariert hatte.

Marc Marquez hetzte seine Honda um den Sepang International Circuit, Foto: Repsol
Marc Marquez hetzte seine Honda um den Sepang International Circuit, Foto: Repsol

"Ich habe alle ausreichend auf Herz und Nieren getestet, um ganz sicher zu gehen, auf welchem ich die übrigen Testtage hier intensiver arbeiten will. Bereits am Nachmittag habe ich dann intensiver auf meinem vorläufigen Favoriten getestet, und so ist mir letztlich auch die zeitliche Steigerung gelungen. Ich habe mich von Runde zu Runde besser gefühlt", resümierte Marquez. In den nächsten Tagen will der Spanier weitere kleinere Ungereimtheiten an Setup und Elektronik ausmerzen.

Pedrosa: Basis und Pace bereits vielversprechend

Auch Teamkollege Dani Pedrosa verbuchte einen positiven Testtag, verpasste durch einen späten Sturz jedoch die Chance, sich weiter vorne im Zeitentableau zu platzieren. Mit nicht einmal einer halben Sekunde Rückstand auf Marquez landete der kleine Katalane mit seiner persönlichen Bestzeit von 2:00.745 auf Rang fünf. Bedingt durch den Sturz kam Pedrosa zwar nur auf 45 Runden, blieb jedoch ebenso wie sein Motorrad unbeschädigt.

"Ich bin mit dem ersten Testtag doch sehr zufrieden, vor allem, da wir von Beginn an ein gutes Gefühl hatten und mit solidem guten Tempo unterwegs waren", verriet Pedrosa, der wie auch Marquez drei verschiedene Versionen der RC213V testete. Der Entwicklungsfortschritt von Hondas neuester Wunderwaffe sei bereits klar spürbar: "Wir haben das Bike seit den Tests in Valencia gut weiterentwickelt. Uns steht natürlich noch viel Arbeit bevor, aber alles läuft bislang in die richtigen Bahnen."

Bereits am Donnerstag nach um drei Uhr mitteleuropäischer Zeit geht es mit Testtag zwei in Sepang weiter.