2015 feiert Suzuki ein Comeback in der MotoGP-Weltmeisterschaft. Aleix Espargaro und Maverick Vinales werden die beiden Maschinen im Werksteam pilotieren. Es werden die einzigen beiden GSX-RR bleiben, die man in der kommenden Saison am Grid sieht. Suzuki plant nicht, neben der Werkstruppe noch ein Satellitenteam zu beliefern. Auch nicht für 2016.

"Für die kommenden beiden Jahre ist das schwierig umzusetzen, denn wir befinden uns natürlich mit unserem Motorrad noch in der Entwicklungsphase und das verschlingt extrem viele Ressourcen. Für die weitere Zukunft müssen wir uns ansehen, ob wir insgesamt vier Maschinen finanzieren können. Suzuki ist in der MotoGP immer ausschließlich mit einem Werksteam angetreten und wir würden auch in Zukunft gerne nur mit zwei Motorrädern fahren", meint Teammanager Davide Brivio.

Natürlich ist es grundsätzlich Sache eines Herstellers, wie viele Motorräder er einsetzt. Doch MotoGP-Promoter Dorna will vier Maschinen jeder Marke am Start sehen und wird das Suzuki auch wissen lassen, glaubt Brivio: "Es ist aber gut möglich, dass wir in Zukunft in diesem Bereich Druck von der Dorna bekommen werden. Sie wünschen sich wohl, dass alle Hersteller vier Motorräder einsetzen. Also bräuchten auch wir ein Satellitenteam."

De Puniet rät zu zweitem Rennstall

Natürlich ist es mit einem größeren Aufwand verbunden, vier anstatt zwei Bikes einzusetzen, doch Suzuki könnte davon auch profitieren. Je mehr Motorräder eines Herstellers im Einsatz sind, umso größere Mengen an Daten und Informationen erhält er. Und das ist schlussendlich der Treibstoff aller Weiterentwicklungen im Motorsport. Das sieht auch Testfahrer Randy de Puniet, der die Evolution der GSX-RR wie kaum ein anderer kennt, so: "Ich denke, sie müssen zwei Satelliten-Bikes in ein anderes Team stecken um so viele Daten wie möglich zu gewinnen, denn erst durch die Entwicklung kommt die Verbesserung. Ich bezweifle, dass lediglich zwei Fahrer ausreichen. Natürlich haben sie nicht so viele Leute wie Honda, aber es war immer ausreichend."

De Puniet war maßgeblich an der Entwicklung der GSX-RR beteiligt, Foto: Milagro
De Puniet war maßgeblich an der Entwicklung der GSX-RR beteiligt, Foto: Milagro

Der Franzose befürchtet, dass Suzuki keine Lehren aus den Fehlern anderer Hersteller gezogen hat. "Die Satelliten-Bikes geben Honda, Yamaha und Ducati einen Vorteil. Wenn Suzuki nicht aufpasst wird es so sein wie zu Kawasaki-Zeiten, als nur ein Bike da war. So kann man ein Motorrad nicht entwickeln", erinnert er sich an die Saison 2009, als mit Marco Melandri nur noch eine Kawasaki im MotoGP-Starterfeld übrig war. Im folgenden Jahr verschwand der vierte große, japanische Hersteller endgültig aus der Königsklasse und bis heute nicht zurückgekehrt.