Schon lange vor der Formel 1 gastierte die Motorrad-WM in Malaysia. Zwischen 1991 und 1997 wurde in Shah Alam gefahren, 1998 auf einem Kurs in Johor. Seit 1999 stellt Sepang einen Fixpunkt im Rennkalender der MotoGP dar.

Die Geschichte

Mitte der Neunzigerjahre entschied sich Malaysia dazu, eine moderne Rennstrecke in der Nähe der Hauptstadt Kuala Lumpur zu errichten. 60 Kilometer südlich fand man in Sepang ein geeignetes Areal für den "Sepang International Circuit" und engagierte den F1-Streckendesigner Hermann Tilke, da man neben der MotoGP auch endlich die Formel 1 nach Südostasien holen wollte.

Marco Simoncelli verstarb 2011 in Sepang, Foto: Milagro
Marco Simoncelli verstarb 2011 in Sepang, Foto: Milagro

Binnen 14 Monaten wurde die 5,543 Kilometer lange Strecke samt aller Boxen- und Paddock-Gebäude sowie den 130.000 Zuschauer fassenden Tribünen fertiggestellt. Die Ehre des ersten Rennens auf der neuen Strecke hatte die MotoGP am 20. April 1999. Die Formel 1 war erst ein halbes Jahr später an der Reihe. Das dunkelste Kapitel der Sepang-Geschichte wurde am 23. Oktober 2011 geschrieben, als Marco Simoncelli in der zweiten Runde des MotoGP-Rennens in Kurve elf den Tod fand.

Das Layout

Mit einer Länge von 5.543 Kilometern ist Sepang die zweitlängste Strecke im Rennkalender (hinter Silverstone). Bei einer Streckenbreite von rund 25 Metern weist das Asphaltband fünf Links- und zehn Rechtskurven auf. Im ersten Sektor wartet auf die Piloten eine geschwungene Rechts-Links-Kombination, die den langsamsten Teil der Strecke darstellt. Sektor zwei umfasst eine Gerade und die spitze Rechtskurve Turn 4, ehe es in die S-Kombination 5/6 geht. In Sektor 3 geht es zunächst in die Doppel-Rechts 7/8 und anschließend auf eine kurze Gerade, auf der der spitze Linksknick Turn 9 hart angebremst werden muss. Eine langgezogene Doppel-Rechts-Kombination später geht es nach Turn 12, einer Linkskurve, in den Schlusssektor.

Hier zählt nur noch Topspeed. Über die geschwungene Rechtskurve 13 wird der spitze Rechtsknick 14 angebremst. Anschließend geht es nur noch auf die beiden Geraden, die durch die beinahe 180 Grad betragende Schlusskurve 15 verbunden sind. Die Start/Ziel-Gerade beträgt 920 Meter und ist die siebtlängste im gesamten Kalender. Die Spitzengeschwindigkeit betrug im Vorjahr 339,6 km/h.

Die Statistik

Rossi siegte in Sepang schon sechs Mal, Foto: Milagro
Rossi siegte in Sepang schon sechs Mal, Foto: Milagro

Der Meister von Sepang ist Valentino Rossi, der das Rennen bereits sechs Mal gewinnen konnte. So rasch wird dieser Rekord nicht in Gefahr geraten, denn von den aktiven Piloten haben nur noch Dani Pedrosa (er siegte 2012, 2013 und 2015) und Marc Marquez (Sieger von 2014) Erfolge in Sepang aufzuweisen. Marc Marquez auch schon 2010 in der 125cc-Klasse gewinnen, Jorge Lorenzos einziger Triumph datiert aus dem 250er-Rennen im Jahr 2006. In der Königsklasse gab es für Rossis Teamkollegen bisher noch keinen einzigen Sieg.

Pedrosa konnte 2015 auch noch gleich einen neuen Pole-Rekord mit 1:59.053 aufstellen, Jorge Lorenzo sicherte sich in 2:00.606 einen neuen Rundenrekord. Den Topspeed-Rekord hält seit 2015 Andrea Iannone, als er am Ende von Start-Ziel mit 339,6 km/h geblitzt wurde.

KategorieRekord und Fahrer
Rekordsieger: Valentino Rossi (6)
Rundenrekord: 2:00.606 (Jorge Lorenzo 2015)
Quali-Rekord: 1:59.053 (Dani Pedrosa 2015)
Top-Speed: 339,6 km/h (Andrea Iannone 2015)