Cal Crutchlow ist im Laufe seiner knapp sechsjährigen MotoGP-Karriere viel herumgekommen. 2011 stieg er in die Königsklasse ein, damals als Teamkollege von Colin Edwards in Yamahas-Kundenrennstall Tech3. Dort blieb Crutchlow drei Jahre lang, ehe er dem Ruf von Ducatis Werksteam erlag. Bei den Roten tat sich Crutchlow jedoch sehr schwer, weshalb er schon nach einer Saison das Weite suchte und bei LCR-Honda unterkam. Drei Bikes ist Crutchlow also gefahren, zwei davon in Satellitenteams.

Crutchlow: Hatte bei Honda und Yamaha tolle Unterstützung

Crutchlow hat damit zumindest gesehen, wie die beiden Branchenriesen Honda und Yamaha ihre Kundenteams betreuen. Sicherlich der Hauptunterschied, den Crutchlow beobachten konnte: "Bei Yamaha hatte ich ein gutes Motorrad. Ich wusste immer, dass das das Vorjahresbike von Vale und Jorge war. Bei Honda haben wir eine andere Spezifikation, die sicherlich näher am Werksbike dran ist." Yamaha geht damit den einfacheren Weg als Honda und stellt seinen Kunden einfach das jeweils letztjährige Werksbike zur Verfügung.

Auch auf der Tech3-Yamaha setzte Crutchlow die Werks-Jungs oft unter Druck, Foto: Bridgestone
Auch auf der Tech3-Yamaha setzte Crutchlow die Werks-Jungs oft unter Druck, Foto: Bridgestone

Doch dass dieser Umstand gleichzeitig bedeutet, dass Honda sich besser um seine Kunden kümmert, verneint Crutchlow. Der Brite betont: "Ich hatte bisher von jedem Team, für das ich gefahren bin, großartige Unterstützung. Ich denke nicht, dass mich ein Werk mehr unterstützt als das andere." Dass er 2016 auf der Honda noch stärker aufblüht als 2012 und 2013 auf der Yamaha, hat für Crutchlow einen banalen Grund. "Ich werde einfach als Fahrer immer besser, und vielleicht lege ich ja nächstes Jahr nochmal zu", vermutet Crutchlow.

Crutchlow: Besseres Material für 2017 dank später Top-Form?

Crutchlows aufsteigende Form in Zahlen ausgedrückt: Bis zur Sommerpause nach dem Sachsenring-GP sammelte er lediglich 40 Punkte (20 davon durch P2 in Deutschland), seitdem kamen ich sieben Läufen satte 101 Punkte dazu. Crutchlow hat damit jetzt schon 16 Punkte mehr gesammelt als in seinem kompletten ersten Jahr bei LCR Honda. Damit bringt sich Crutchlow in eine gute Position für Verhandlungen mit Honda. Nach dem Sieg beim Australien-GP gingen Gerüchte um, Crutchlow fordere nun für 2017 noch mehr Unterstützung vom Werk.

Mit Crutchlow als Fahrer hat das LCR-Team aktuell viel zu jubeln, Foto: LCR
Mit Crutchlow als Fahrer hat das LCR-Team aktuell viel zu jubeln, Foto: LCR

Doch Crutchlow spielt das herunter: "Mit dem, was ich habe, bin ich happy, denn das ist technisch auf einem großartigen Level. Es liegt nicht an mir, Entscheidungen zu treffen oder mehr zu fordern." Lieber lässt der Brite Zeiten und Resultate für sich sprechen und verweist daher nochmal auf Phillip Island: "Ihr konntet ja auf Phillip Island sehen, dass mir nichts fehlt. Marc hat auf meinem Bike immer noch den gleichen Speed." Man darf also weiter Großes von Crutchlow erwarten - auch mit einem Kundenbike.