Nicht weniger als 25 Stürze passierten den Piloten der drei Klassen MotoGP, Moto2 und Moto3 in ihren ersten Trainings in Misano. Eine eindeutig zu hohe Zahl, darüber herrscht kein Zweifel. Die Schuld dafür liegt aber nicht bei den Fahrern, Motorrädern oder Reifen, sondern dem Misano World Circuit selbst.

Der Streckenbelag an der Adriaküste ist verhältnismäßig alt und der Asphalt relativ feinkörnig, was dazu führt, dass das Wasser nur schlecht ablaufen kann und die Oberfläche sehr wenig Grip bietet. Zusätzlich finden in Misano fast jede Woche Fahrtrainings für Autofahrer statt, wodurch extrem viel Gummi auf der Strecke liegt, der sie bei Regen dann umso schmieriger macht. Auch die Nähe zum Meer - die Strecke liegt nur rund 2,5 Kilometer vom Sandstrand entfernt - ist für das Gripniveau nicht ideal.

Nun denkt man über Möglichkeiten zur Verbesserung nach. Die einzige Chance scheint ein neuer Streckenbelag. Diesen Vorschlag will die Fahrervereinigung nach dem zweiten Training am Freitag-Nachmittag bei Promoter Dorna vorbringen, wie Tech3-Teamchef und Präsident der Teamvereinigung Herve Poncharal gegenüber Motorsport-Magazin.com verriet: "Die Gewerkschaft der Fahrer wird sich nach FP2 mit den Leuten von der Dorna treffen und sie um einen neuen Asphalt für nächstes Jahr bitten. Im Moment können wir leider nichts ändern. Die Strecke wurde homologiert und die Fahrer, die FIM und die Dorna haben zugestimmt."

Die Strecke in Misano stand stellenweise sogar unter Wasser, Foto: Milagro
Die Strecke in Misano stand stellenweise sogar unter Wasser, Foto: Milagro

Rutschig aber sicher

Auch Poncharal, dessen MotoGP-Piloten Pol Espargaro und Bradley Smith ebenfalls im ersten Training stürzten, sah keine Schuld bei den Fahrern. "Es sind so viele Piloten gecrasht. Wenn es nur meine zwei Jungs gewesen wären, wäre ich böse gewesen, aber sogar Vale ist gestürzt und er ist ein Spezialist hier. Es war heute einfach sehr schwierig. Da kann so etwas passieren. Das einzig gute ist, dass es zwar rutschig, aber dennoch sicher ist, weil die Auslaufzonen sehr groß sind. Wir haben in allen drei Klassen viele Stürze gesehen, aber niemand wurde verletzt. Das ist das Wichtigste", meinte der Franzose.