Die Yamaha-Piloten Valentino Rossi und Jorge Lorenzo hatten beim Test in Barcelona viel Neues auszuprobieren. "Die erste Priorität lag auf dem Auspuff. Wir haben einen anderen Auspuff bekommen, den wir ab dem nächsten Rennen verwenden können", erklärte Rossi. Der neue Auspuff würde keinen großen Unterschied zum aktuellen darstellen, sei aber nicht so schlecht. "Wir können ihn ab Assen verwenden, das werden wir zusammen entscheiden", so der Italiener.

Nach eigener Aussage hat Rossi mit der neuen Auspuffanlage beim Gasgeben eine bessere Kontrolle über die Yamaha M1. Das sei wichtig. Die Verbindung zum Motorrad sei sehr gut. "Ich mag den Sound der Yamaha, er ist sehr ruhig im Vergleich zu den anderen Bikes", lachte der "Doktor". "Der neue Auspuff bringt einen anderen Sound mit sich. Er ist etwas tiefer und dem der anderen Bikes ähnlicher."

"Dann haben wir angefangen, für das nächste Jahr zu arbeiten", erklärte Rossi. Der neue Motor sei gut und habe mehr Power und mehr Topspeed, allerdings sei das Bike dann schwieriger zu kontrollieren. "Das ist ein kleiner Vorteil. Bei Vollgas bewegt sich das Bike etwas mehr, ich musste mehr damit kämpfen. Diesen Vorteil müssen wir halten, das Bike aber ruhiger machen", definiert der Italiener das Ziel für 2015. Um die Yamaha M1 auf der Bremse stabiler zu machen, wurde außerdem noch an der Motorbremse gearbeitet.

In den nächsten Tagen und Wochen möchte Rossi seinen neuen Yamaha-Vertrag unterschreiben. "Im Moment gibt es noch nichts Neues. Aber ich will alles klar machen und das ist keine Überraschung, denn es läuft alles gut."

Jorge Lorenzo beschrieb den Motor für 2015 als "im Moment noch nicht besser, nur nervöser. Kein großer Unterschied zum jetzigen." Mehr Topspeed habe er nicht. Der Spanier läuft immer noch etwas seiner Form aus dem Vorjahr hinterher. "Wenn wir das hätten, was wir im Bike vom letzten Jahr hatten, wäre es viel besser." Lorenzo testete etwas, das ihm mehr Stabilität in den Kurven vermitteln sollte. Mit Erfolg. "Ich bin sehr glücklich damit, denn das ist dieses Jahr eines meiner größten Probleme gewesen und heute haben wir eine gute Lösung dafür gefunden." Der Mallorquiner erwartet ab jetzt ein besseres Gefühl auf der Yamaha zu haben.

Jorge Lorenzo bemerkte keinen Vorteil beim neuen Yamaha-Motor, Foto: Milagro
Jorge Lorenzo bemerkte keinen Vorteil beim neuen Yamaha-Motor, Foto: Milagro

Außerdem wurde ein großer Fortschritt beim Problem mit dem Hinterradgrip erzielt. "Es ist nicht einfach, manchmal findet man beim Test nichts, aber dieses Mal haben wir etwas ziemlich Großes gefunden", zeigte sich Lorenzo zufrieden. "Jetzt fühle ich mich ähnlich wie im vergangenen Jahr, das war tolle Arbeit vom Team."

Am Mittwoch testet Yamaha im Motorland Aragon erneut. Dann will Lorenzo erneut die neue Auspuffanlage testen und sehen, ob sie besser ist. "Im Moment erkenne ich Vor- und Nachteile und wir sind noch nicht sicher, ob sie besser oder schlechter ist." Viele neue Teile, die in Barcelona noch nicht zum Einsatz kamen, wird Yamaha allerdings nicht nach Aragon bringen. "Wir werden versuchen, uns auf das Rennen vorzubereiten", so Lorenzo.