Barcelona zeigte sich für die deutschen Piloten in der Motorrad-WM von seiner wechselhaften Seite. Wie haben sie dieses Wochenende gemeistert? Motorsport-Magazin.com analysiert die Leistung der Deutschen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya.

MotoGP: Starkes Wochenende von Bradl

Nach den Rückschlägen in Mugello lieferte Stefan Bradl ein sehr gutes Wochenende in Barcelona ab. Samstag Vormittag gelang ihm die Bestzeit und auch Freitag Nachmittag kratzte er an selbiger. Insgesamt verlor Bradl in den Trainings jeweils drei Zehntel auf die Bestzeit und platzierte sich stets in den Top-5. Auch im Qualifying war Bradl stark und lag zeitweise sogar in der ersten Reihe. Letztlich erreichte er Startposition vier mit etwas über zwei Zehnteln Rückstand auf Pedrosas Pole-Zeit. Auch im Rennen zeigte sich Bradl seit langem wieder stark. Lange konnte er mit den großen Vier mithalten. Als er abreißen lassen musste fuhr er am Limit, aber nicht darüber und sicherte damit die fünfte Position ab. Auf Sieger Marquez verlor Bradl so viereinhalb Zehntel pro Runde, bei der schnellsten Rennrunde taucht Bradl auch als Fünfter auf mit zweieinhalb Zehntel Defizit auf Marquez' Bestwert.

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Jonas Folger startete stark ins Wochenende. Obwohl er in allen Trainings in den Top-3 lag, verlor er auf einen überlegenen Rabat durchschnittlich sieben Zehntel. Im Qualifying schaffte es Folger auf Platz fünf (+0,875) und war damit hinter Cortese zweitbester Deutscher. Folgers Bestzeit im Warm Up folgte ein ernüchterndes Rennen mit einer Kollision mit Cortese in der ersten Kurve. In der dritten Runde wurde Folger durch Saloms Sturz unschuldig aus dem Rennen gerissen. Bis zu diesem Zeitpunkt büßte Folger sechs Zehntel auf den Führenden, was im Ziel für Rang sechs gereicht hätte. Mit seiner einzigen gezeiteten Runde im Rennen schafft es Folger auf Platz 16 bei den schnellsten Rennrunden (+1,281).

Sandro Corteses Rennen dauerte nur zwei Runden, Foto: Intact GP
Sandro Corteses Rennen dauerte nur zwei Runden, Foto: Intact GP

Der Start von Sandro Cortese ins Wochenende war solide. Er erreichte zwei Top-10-Platzierungen in den freien Trainings und verlor dabei im Schnitt 1,1 Sekunden auf Rabat. Auf der Startaufstellung war Cortese bester Deutscher mit Startplatz vier (+0,698). Für das Rennen nahm sich Cortese daher viel vor, aber es endete für ihn allerdings schon in der zweiten Runde. Bereits in der ersten Kurve wurde er unschuldig mit Folger in eine Kollision verwickelt und verlor damit viele Positionen. Bei den schnellsten Rennrunden taucht Cortese durch seinen frühen Ausfall nicht auf.

Marcel Schrötter legte in Barcelona eine gute Leistung hin. Bereits in den freien Trainings schaffte er es zwei Mal in die Top-10 und handelte sich dabei im Schnitt knapp 1,4 Sekunden Rückstand ein auf Rabat. Seine Leistung in der Quali brachte ihn auf Startplatz 17 (+1,363). Am Sonntag begann Schrötter zunächst mit Rang 20 im Warm Up (+1,444). Im Rennen zeigte er eine starke Leistung, profitierte dabei von den vielen frühen Ausfällen und setzte sich in seiner Gruppe schließlich gegen Anthony West durch. Damit durfte sich Schrötter über Platz neun (+1,432 Sekunden/Runde) und über sieben Punkte freuen. Auf seiner schnellsten Rennrunde fehlten Schrötter 1,2 Sekunden auf den Bestwert, was für Position 17 in diesem Ranking gut war.

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Das Barcelona-Wochenende verlief für Phillip Öttl wieder enttäuschend. Nur im dritten Training schaffte er es in die Top-20. Durchschnittlich verlor er in den freien Trainings zwei Sekunden auf den Spitzenreiter. Der Tiefpunkt war dann Platz 30 in der Quali mit drei Sekunden Rückstand. Am Sonntag lief es besser für Öttl. Im feuchten Warm Up gelang ihm der Sprung auf Rang zehn und auch im Rennen ging es aufwärts. Öttl arbeitete sich kontinuierlich nach vorne und war im Ziel 19. Pro Runde büßte er 1,6 Sekunden auf Alex Marquez ein. Im Tableau der schnellsten Rennrunde liegt Öttl mit 1,3 Sekunden Rückstand auf Position 22.

Auch für Luca Grünwald begann das Wochenende nicht wunschgemäß. Im ersten und dritten Training platzierte er sich auf 27 und 25, aber am Freitag Nachmittag war Grünwald nur 34. und damit nur besser als sein Teamkollege Gabriel Ramos. Im Schnitt war Grünwald 2,5 Sekunden langsamer als der Spitzenreiter. Ab dem Quali lief es besser. Startplatz 25 (+2,6 Sekunden) folgte der Sprung in die Top-20 am Sonntag. Sowohl im feuchten Warm Up (+4,7 Sekunden), bei den schnellsten Rennrunden (+1,2 Sekunden), als auch im Rennen (+1,6 Sekunden/Runde) lag Grünwald am Schluss auf Rang 20. Die Zielflagge sah er direkt hinter Öttl.