Für Überflieger Marc Marquez reichte es in den ersten beiden MotoGP-Trainingssitzungen zum Grand Prix von Katalonien für die Ränge sieben am Vormittag und drei am Nachmittag. So weit hinten wie im ersten Training war er in dieser Saison selten zu finden. Doch Marquez wusste schnell woran es liegt: "Am Vormittag haben wir mit dem Basissetup begonnen, das wir auch an den bisherigen Rennwochenenden verwendet haben. Aus irgendeinem Grund hat es sich aber völlig anders angefühlt. Vor dem zweiten Training haben wir dann eine große Änderung vorgenommen und das war der Hauptgrund für unseren Schritt nach vorne."

Doch Veränderungen an seine Honda RC213V waren nicht der einzige Grund für die Steigerung am Nachmittag. Marquez passte auch seinen Fahrstil an den Circuit de Catalunya und seine besonderen Anforderungen an. Die Strecke verfügt in einige Passagen über sehr hohe Randsteine, was es dem Repsol-Honda-Piloten erschwert, seine gewohnt extrem Schräglagen mit am Boden schleifenden Ellbogen zu fahren.

Kein Platz für den Ellbogen

"Ich habe meinen Fahrstil etwas geändert, weil mir die Kurven mit den hohen Kerbs hier wirklich schwer fallen. Man sieht es ja auch in den Zeitlupen, dass ich mit der Schulter fast am Boden bin und den Ellbogen ein bisschen einziehen muss. Das liegt mir nicht, aber darauf muss ich mich einstellen und mich an die Situation anpassen. Schließlich ist es ja für alle dasselbe", meinte er nach den ersten beiden Trainings auf der Strecke die ihm im Vorjahr den dritten Rang einbrachte.

In manchen Passagen fährt Marquez aufrechter als gewohnt, Foto: Repsol
In manchen Passagen fährt Marquez aufrechter als gewohnt, Foto: Repsol

Bisher hat der Weltmeisterschaftsführende aber nur eine partielle Lösung für sein Problem gefunden: "Ich versuche so lange wie möglich vom Kerb fernzubleiben, an einem Punkt in der Kurve musst du ihn berühren. Man kann aber nicht, so wie auf anderen Kursen, voll über die Randsteine auf der Innenseite fahren. Das wäre hier zu schwierig. Das Problem taucht auch nur in ein paar Kurven auf, nicht in allen."

Trotz aller Schwierigkeiten ließ sich der amtierende Weltmeister nicht entmutigen und hält an seinem Programm fest. "Obwohl ich heute nicht an der Spitze war, bin ich zufrieden mit dem ersten Trainingstag. Die erste Session war schwierig, aber am Nachmittag haben wir gute Fortschritte gemacht und jetzt eine klare Richtung, in die wir arbeiten wollen. Das ist das Wichtigste", erklärte Marquez.