Marc VDS Racing, der Rennstall im Besitz des belgischen Biermagnaten Marc van der Straten, denkt über einen Einstieg in die MotoGP-Klasse in der kommenden Saison nach. Bisher setzt das Team in der Moto2 mit Esteve Rabat und Mika Kallio zwei sowie in der Moto3 mit Livio Loi ein Motorrad ein. Am vergangenen Wochenende führte Teamchef Michael Bartholemy nun am Rande des Argentinien-Grand-Prix Gespräche mit Yamahas MotoGP-Manager Kouichi Tsuji über eine mögliche Zusammenarbeit für das Jahr 2015.

"Wir haben viel mit Yamaha gesprochen und müssen jetzt sehen, was für 2015 verfügbar ist. Seit es die Open-Klasse gibt ist es eindeutig, dass die Yamaha die besten Resultate einfährt. Bei Yamaha ist aber die Frage, ob es zwei oder drei Pakete geben wird. Werden sie ein Factory-Bike, ein Factory-Bike in der Open-Klasse wie jetzt mit Forward Racing oder ein Open-Bike, bei dem sie nur die Motoren zur Verfügung stellen, machen?", beschrieb Bartholemy im Gespräch mit MCN die noch herrschenden Unklarheiten.

Eine Frage des Angebots

Yamaha-Managing-Director Lin Jarvis hat bereits klargestellte, dass man im kommenden Jahr keine Rahmen mehr an Open-Teams liefern möchte und sich die Teams einen eigenen Chassisbauer suchen müssten. Marc VDS würde in diesem Fall auf Teile aus dem Hause Kalex zurückgreifen. Das Unternehmen rund um Alex Baumgärtel und Klaus Hirsekorn liefert bereits die Rahmen für die Moto2- und Moto3-Teams der Belgier.

Kallio, Loi und Rabat kämpfen für Marc VDS um Punkte und Siege, Foto: Monster
Kallio, Loi und Rabat kämpfen für Marc VDS um Punkte und Siege, Foto: Monster

Eine weitere Möglichkeit um in der Open-Klasse Fuß zu fassen wäre der Ankauf eines Production Racers von Honda, wie Bartholemy bestätigt: "Wir reden auch mit Honda und schauen, was sie mit dem Production-Bike planen." All diese Bemühungen sind aber ohnehin müßig, wenn das Team nicht zwei weitere Stolpersteine aus dem Weg räumt. Der erste ist finanzieller Natur, da ab 2015 jeder neue Rennstall ohne eine finanzielle Unterstützung der Dorna auskommen muss. Das zweite Hindernis kommt ebenfalls aus Richtung des MotoGP-Promoters. Die Dorna weigert sich, das Feld auf mehr als 24 Motorräder auszudehnen. Bei aktuell 23 Bikes in der Startaufstellung und der Rückkehr Suzukis mit zwei Maschinen im kommenden Jahr herrscht ohnehin bereits Platzmangel.