Klarer Dominator im zweiten und gleichzeitigen letzten Jahr der CRT-Wertung war Aspar-Pilot Aleix Espargaro. Deshalb wird Motorsport-Magazin.com dem Team von Jorge Martinez mit seinen Piloten Espargaro und Randy de Puniet eine eigene Analyse widmen. An dieser Stelle haben wir für euch einen Rückblick auf die Leistungen von Forward Racing, Avintia Blusens, Ioda Racing, Paul Bird Motorsport, Cardion AB Motoracing sowie den drei Wildcard-Piloten, die unter CRT-Status gestartet sind.

Forward Racing - Texas Tornado wirbelt weiter

Erster Verfolger von Aspar unter den CRT-Teams war 2013 Forward Racing. Rookie Claudio Corti konnte immerhin sechs Mal punkten und landete mit 14 Zählern auf dem sechsten Platz der CRT-Wertung. Ein ordentliches Resultat für den Italiener in seiner ersten MotoGP-Saison. Den Löwenanteil am Erfolg hatte jedoch Routinier Colin Edwards, der 41 WM-Punkte sammelte und sich somit den Vizetitel unter den CRT-Fahrern sicherte. Vor allem in der zweiten Saisonhälfte, zeigte der 39. Jährige in Misano und Motegi, dass er die jüngere Konkurrenz immer noch schlagen kann und war zwei Mal bester CRT-Pilot. Erfolge, die dem "Texas Tornado" scheinbar Auftrieb gegeben haben. Er fährt noch eine weitere Saison für den italienischen Rennstall.

Avintia Blusens - Abgetrennte Fingerglieder und alte Rookies

Für ein neues Helmdesign bei Javier del Amor fehlte die Zeit, Foto: Avintia Blusens
Für ein neues Helmdesign bei Javier del Amor fehlte die Zeit, Foto: Avintia Blusens

Hector Barbera holte in Laguna Seca den einzigen CRT-Sieg für Avintia in dieser Saison, ansonsten lief die Saison für das Team enttäuschend. Besonders übel erwischte es Hiroshi Aoyama, der bei einem Sturz im dritten Freien Training zum Großen Preis von Katalonien ein Fingerglied verlor. Schon im vierten Training übernahm Lokalmatador Javier del Amor für den Japaner. Er stieg noch mit einem Helm, der eine Sponsoraufschrift von Suzuki trug auf die FTR-Kawasaki. Am Sonntag sorgte der damals 36-Jährige bei seinem ersten MotoGP-Rennen für die Sensation. Als 15. sicherte sich einen Punkt, bevor er für seinen Landsmann Ivan Silva Platz machen musste, der im Gegensatz zu ihm aber ohne WM-Zähler blieb.

Came IodaRacing - Rasender Polizist versus chancenlosen Tschechen

Den vielleicht größten Unterschied zwischen zwei Teamkollegen auf demselben Motorrad konnte man 2013 bei IodaRacing sehen. Während Teilzeitpolizist Danilo Petrucci nicht seltener als elf Mal in die Punkte fuhr und dabei 26 Zähler sammelte, blieb sein Teamkollege Lukas Pesek als einziger Stammfahrer im Feld ohne einen WM-Punkt. Einen Großteil der Rennen beendete er auf dem letzten Platz, hinzu kamen zahlreiche Stürze und auch eine Aufgabe, weil der Tscheche während dem Rennen nicht mehr genug Kraft hatte. Wohlgemerkt ohne eine Verletzung, wie sie Marc Marquez, Jorge Lorenzo oder Dani Pedrosa bei manchen Einsätzen 2013 hatten. Mehrmals war Pesek auf dem MotoGP-Bike über eine Runde im Qualifying auch langsamer als die Spitzenpiloten der Moto2 - eine sportliche Selbstdemontage der Sonderklasse. Wenig überraschend wird der ehemalige 125ccm-Grand-Prix-Sieger im kommenden Jahr nicht mehr im Starterfeld zu finden sein.

Paul Bird Motorsport - Britische Enttäuschung

Mit großen Ambitionen war man beim Rennstall von Paul Bird in die Saison 2013 gestartet. Yonny Hernandez sollte auf der ART regelmäßig punkten und Michael Laverty die Entwicklung des in Eigenregie entwickelten PBM-Bikes vorantreiben. Am Ende der Saison blieb davon nicht viel übrig. Hernandez sah die Gelegenheit zum Absprung und ersetzte den verletzten Ben Spies bei Pramac Racing, wo er auch die nächste Saison verbringen wird. Laverty übernahm die ART, konnte aber auf der Aprilia keine Punkte sammeln. Damian Cudlin rückte nach und steuerte in den letzten Saisonrennen die PBM-Maschine, ebenfalls ohne zählbare Erfolge. So standen nach dem Saisonfinale in Valencia mickrige zehn Zähler am Konto, das schlechteste Ergebnis eines Zweifahrer-Teams.

Cardion AB Motoracing - Unter ferner Liefen

Eine Saison zum Vergessen war es auch für Cardion AB Motoracing. Karel Abraham war einziger Stammpilot des Teams, doch der Tscheche verletzte sich mehrmals und musste für die letzten fünf Rennen schließlich Luca Scassa Platz machen. Der Italiener schaffte nie den Sprung in Punkte, so blieb es bei den fünf, von Abraham eingefahrenen Zählern. Im Vergleich zu den 59 Punkten aus dem Vorjahr ein brutaler Abstieg.

Die Wildcard-Einsätze - Von konkurrenzfähig bis katastrophal

Martin Bauer bestritt als erster Österreicher ein MotoGP-Rennen, Foto: Remus Racing Team/Reichl
Martin Bauer bestritt als erster Österreicher ein MotoGP-Rennen, Foto: Remus Racing Team/Reichl

Drei Fahrer gingen in der abgelaufenen MotoGP-Saison unter CRT-Status mit Wildcards an den Start. Ihr Niveau hätte dabei unterschiedlicher kaum sein können. Der Österreicher Martin Bauer belegte bei seinen Einsätzen in Brünn und Valencia zwar jeweils den letzten Platz, konnte das Tempo der CRT-Konkurrenz aber über weite Strecke mitgehen. Dem US-Amerikaner Blake Young gelang das nur in Austin annähernd, in Laguna Seca zerstörte er sein Bike bereits im Training so heftig, dass ein Rennstart nicht möglich war und in Indianapolis gab sein Motorrad schon in Runde eins des Rennens den Geist auf. Meilenweit abgeschlagen war sein Landsmann Mike Barnes, der ebenfalls in Austin an den Start ging, oder besser gesagt gehen wollte. In den Trainingssessions verlor er jedes Mal deutlich mehr als zehn Sekunden pro Runde und durfte am Grand Prix gar nicht teilnehmen.