Für die italienische Truppe von Fausto Gresini war es nicht unbedingt die beste Saison. Zum ersten Mal seit 2010 und zum dritten Mal in der Geschichte blieb das Team ohne Podiumsplatz in der Königsklasse. Alvaro Bautista machte auf seiner Honda sieben Punkte weniger als im Vorjahr und büßte als Sechster einen Rang in der WM-Wertung ein. Bryan Staring, der das CRT-Motorrad pilotierte, holte sogar satte 41 Punkte weniger als sein Vorgänger Michele Pirro und landete überhaupt nur in einem einzigen Rennen in den Top-15.

Zudem zog sich Bautista nach einigen Rennen den Zorn seiner Kollegen und vieler Fans zu. In Mugello räumte er in der ersten Runde Local Hero Valentino Rossi ab. Zwei Wochen später in Barcelona ging Bautista in der Startphase erneut zu ambitioniert zu Werke, stürzte wieder und beinahe hätte sein Motorrad auch diesmal Rossi von der Strecke gekegelt. "Wenn Bautista mich, Lorenzo oder einen der anderen Jungs von der Spitze sieht, dreht er ein wenig durch! Es scheint mir fast, als müsste er uns um jeden Preis demonstrieren wollen, dass er besser ist", schimpfte Valentino Rossi nach den beiden Vorfällen.

Bautistas Honda landete oft im Kies, Foto: Milagro
Bautistas Honda landete oft im Kies, Foto: Milagro

Der siebenfache MotoGP-Champion wollte Bautista sogar vor die Rennleitung zitieren lassen, was diese aber ausschlug. Allerdings entschuldigte sich der Gresini-Pilot für seine Aktionen: "Ich ließ es drauf ankommen. Im Nachhinein betrachtet, wäre es wohl besser gewesen, abzuwarten." Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Bautista, den zu Saisonbeginn zwei bei Testfahrten gebrochene Finger bremsten, in sechs Rennen noch keinen Top-5-Platz geholt.

In der zweiten Saisonhälfte fiel Bautista nicht mehr ungut auf, richtige Höhenflüge gelangen ihm aber auch nicht. Zumindest konnte er sich in den letzten neun Rennen des Jahres sieben Mal in den Top-5 klassieren, in Aragon verpasste er das Podium als Vierter nur um acht Zehntelsekunden - das beste Einzelergebnis einer Saison, die Bautista als Sechster und - wie im Vorjahr - zweitbester Satellitenfahrer beendete.

Solche Ergebnisse waren für Rookie Bryan Staring von Vornherein ausgeschlossen, doch selbst innerhalb der CRT-Klasse enttäuschte der Australier. Nur beim ausfallsreichen Grand Prix in Barcelona nahm er als Drittletzter zwei Punkte mit. Vier Mal fiel er 2013 aus, vier weitere Male belegte er den letzten Platz. In Phillip Island wurde ihm die schwarze Flagge gezeigt, als er zu spät zum verpflichtenden Stopp die Boxengasse ansteuerte. Für seinen Nachfolger und Moto2-Vizeweltmeister Scott Redding liegt die Latte im kommenden Jahr nicht allzu hoch. Allerdings fährt dieser dann auch den brandneuen Production Racer und nicht mehr die lahme FTR-Honda, mit der sich Staring abmühen musste.