"Vor dem Rennen wussten wir, dass es schwierig wird", stellte Andrea Dovizioso gleich nach dem Tschechien Grand Prix klar. "Wenn ich mir das Rennen aber noch einmal ansehe, bin ich glücklich mit dem Bike. Ich konnte konstant fahren und am Ende sogar unter 1:58er, um eine Lücke zu Nicky [Hayden] aufzufahren. Ich bin glücklich mit mir und dem Bike. Ich bin nie über das Limit gegangen, also konnte ich das ganze Rennen lang pushen und das Beste herausholen." Dabei habe die Desmosedici des Italieners im Rennen genauso wie im Training funktioniert.

"Ich fuhr eine Runde hinter Bradl, aber es gab keine Möglichkeit, an ihm dranzubleiben. Ich war nur auf mich konzentriert, habe versucht, die Reifen zu schonen und schnell zu sein ohne zu aggressiv zu fahren", erklärte Dovizioso seinen siebten Platz in Brünn zu dem er mit einem neuen Motor gefahren ist. "Die neuen Teile vom Motor helfen mir ein bisschen mehr zu spinnen. Wenn wir aggressiv ans Gas gehen können wir jetzt spinnen ohne zu viele Bewegungen zu haben. Das ging vorher nicht."

"Ich bin glücklich, weil ich das Rennen mit so konstanten Zeiten geschafft habe. Alle haben gepusht und sind Risiken eingegangen, aber wir können keine 22 Runden so fahren. Nach zwei guten Runden am Anfang habe ichversucht ruhig zu bleiben und eine gute Pace zu halten. Wichtig war, dass die Rundenzeiten nicht einbrechen", freute er sich. Dennoch ist Dovizioso nicht entgangen, dass sich Ducati der Spitze bisher nicht wirklich angenähert hat. "Die Konkurrenten haben sich scheinbar auch noch ein bisschen verbessert, dadurch ist unser Rückstand seit Saisonbeginn wohl noch etwas größer geworden. So sieht es nun einmal aus."

"Wir arbeiten wirklich hart, um zu verstehen, was wir machen müssen, um die Situation zu verbessern. Das Ziel bei Ducati ist für alle gleich. Wir sind darauf konzentriert, die Situation für die Zukunft zu verbessern, denn momentan funktioniert es nicht. Das ist die Realität. Der Rückstand ist so groß. Wir haben nicht nur ein Problem, wir haben mehrere", stellte Dovizioso abschließend fest.

Es hat nicht geklappt

Speziell Nicky Hayden sieht aktuell mehr Negatives als Positives. "Heute Morgen im Warm-Up haben wir uns auf den Bodenwellen ein bisschen verbessert. Das Rennen war aber sehr schwierig. Der Rückstand zur Spitze ist enorm groß. Dovi fuhr am Anfang ein Stück von mir weg. Ich konnte zwar wieder aufschließen und hatte ein gutes Rennen mit ihm, aber keine Chance auf einen sauberen Pass. Das Team hat uns am Donnerstag gesagt, dass wir gegeneinander kämpfen können, aber nicht mehr ineinander reinfahren sollen. Er hat mich geschlagen und fuhr ein wirklich sauberes Rennen", meinte er.

Platz acht sei für den Amerikaner sicherlich nicht gut. "Wir dachten vor diesem Wochenende, dass wir vielleicht wenigstens mit der zweiten Gruppe mithalten könnten, aber das hat nicht geklappt", gab er zu. Allerdings ist Hayden im Vergleich zu Dovizioso mit dem alten Motor gefahren, da er mit dem neuen einige Probleme hatte. "Aus irgendeinem Grund war der neue wegen dem Chattering schlechter bei den Bodenwellen. Ich muss den neuen Motor bald nutzen, weil alle anderen sind bald am Ende. Sie haben alle Parameter gecheckt, aber uns war nicht klar, ob die Vibrationen vom Motor kamen. Mit dem anderen war es eben ok."

Im Vergleich zum Samstag habe sich das Bike aber verbessert. "Das vierte Freie Training war eine Katastrophe für uns. Ich hatte erwartet, dass wir an diesem Wochenende besser sein könnten. Das Team arbeitet natürlich trotzdem weiter wirklich hart. Die Saison wird aber noch lang. Wir haben das neue Bike, aber ich fahre noch das alte. Nach Misano kann ich beim Test das neue Bike endlich testen und ich hoffe, dass ich da noch etwas finde, das uns später helfen wird", so Hayden weiter.

Über seine Zukunft konnte der 32-Jährige noch immer nichts Konkretes sagen. "In den letzten Tagen habe ich versucht, mich auf die Rennen zu konzentrieren. Seit Donnerstag hat sich nichts verändert, ich weiß wirklich noch nichts. In den nächsten zwei Wochen sollte aber etwas bekannt werden."