Jorge Lorenzo sorgte mit seinem zweiten schweren Abflug binnen zwei Wochen am Freitag auf dem Sachsenring für eine Schrecksekunde und entschloss sich in weiterer Folge dazu, den Deutschland GP auszulassen, um sich ganz seiner Genesung zu widmen. Schockiert vom Sturz seines Teamkollegen zeigte sich auch Yamaha-Pilot Valentino Rossi. "Was Lorenzo heute passierte, ist die schlimmste Sache, weil er noch einmal auf die Schulter gefallen ist und es so aussieht, als gebe es Probleme mit dem Metall", äußerte sich der Italiener besorgt.

Noch ist offen, ob Lorenzo auch das Rennen in Laguna Seca in einer Woche verpassen wird. Für Rossi steht jedenfalls fest, dass sein Stallgefährte im Titelkampf einen herben Rückschlag erleiden wird. "Aber für mich ist es auch nicht unmöglich, denn Jorge zeigt, dass er sehr schnell ist und Rennen gewinnen kann", wollte er nicht zu pessimistisch klingen. "In Indianapolis kann er wieder bei hundert Prozent sein, aber es hängt auch davon ab, wie sich die Honda-Piloten in den nächsten beiden Rennen schlagen", richtete Rossi den Blick auf die Konkurrenz. "Die Meisterschaft dauert noch sehr lange, aber es wird natürlich alles schwieriger."

Neben Lorenzo flogen am Freitag auch noch Nicky Hayden, Andrea Dovizioso, Cal Crutchlow und Andrea Iannone ab, was Rossi nachdenklich stimmte. "Man ist nach jedem Unfall verängstigter, auch wenn man sie nur aus der Box verfolgt", meinte er. Vor allem Kurve zehn, die Lorenzo zum Verhängnis wurde, bereitete ihm Kopfzerbrechen. "In dieser Kurve muss man in jeder Runde mit dem richtigen Gefühl ankommen", betonte der italiener. "Für mich ist sie sehr gefährlich. Es geht sehr steil bergab und der rechte Teil der Reifen ist kalt. Ich weiß nicht, wie man die Situation verbessern kann."