Jorge Lorenzo war nicht der Einzige, der im zweiten Freien Training am Sachsenring spektakulär von der Strecke segelte. Auch Cal Crutchlow erwischte es, wie Lorenzo musste der Brite im Medical Center behandelt werden. "Er hat sich die rechte Hand verbrannt und ein wenig geschnitten", erklärte sein Teamchef Herve Poncharal nach dem Training. "Es mussten ihm zudem einige Schotterstücke aus dem Fleisch entfernt werden, was sehr schmerzhaft war. Auch der linke Arm und beide Beine haben oberflächlich etwas abbekommen." Die Ärzte mussten Crutchlow eine starke Dosis Schmerzmittel verabreichen, auch wenn er bei seinem Sturz ohne Brüche davonkam.

Das Rennwochenende soll für den britischen Tech-3-Piloten aber nicht zu Ende sein. "Er wird morgen um 8.30 Uhr im Medical Center gecheckt, aber Cal ist hart im Nehmen und für mich gibt es keinen Zweifel, dass er morgen starten wird", ist Poncharal überzeugt. "Aber nach Stürzen in beiden Sessions sollte er sich etwas überlegen." Denn auch im ersten Training war Crutchlow unsanft im Kies gelandet.

Das Argument, dass der Brite nach anstrengenden zwei Wochen einfach nicht voll bei der Sache sei, ließ sein Teamchef nicht gelten: "Ja, er war in Assen, flog am Sonntag nach Silverstone zur Formel 1, dann weiter nach Argentinien zum Testen und um das Rennen zu promoten, zurück nach Europa für einen Besuch bei der Tour de France und dann weiter hierher. Ich habe mit ihm darüber am Mittwoch gesprochen und er hat mir versichert, dass ihm das nichts ausmacht und er sich fit fühlt. Einige Leute interpretieren hier zu viel hinein", ist sich der Franzose sicher.

Die Ursache für den Sturz im zweiten Training hat die Tech-3-Mannschaft noch nicht herausfiltern können. Klar ist nur, dass der Crash über das Vorderrad passierte. "Auf dieser Runde war er sehr schnell und wollte vielleicht auch ein bisschen den Crash vom Vormittag vergessen machen", glaubt Poncharal. Jedenfalls dürfte Crutchlow eine schmerzvolle Nacht bevorstehen.