Valentino Rossi und Alvaro Bautista sind dieser Tage nicht die besten Freunde. In Mugello gerieten die beiden MotoGP-Fahrer in der ersten Runde aneinander und schlitterten gemeinsam in den Kies. Danach wurde an der Box wild gestikuliert bzw. der Helm vor lauter Zorn erst gar nicht abgenommen. In Barcelona wäre das am vergangenen Wochenende fast noch einmal geschehen. Diesmal verfehlte Bautistas Honda aber die Yamaha von Rossi, sodass dieser einem zweiten Ausfall in Folge entging, während der Spanier die zweite Null in Folge anschreiben musste. "Für mich hat sich Alvaro nicht sehr clever verhalten", ätzte der neunfache Weltmeister gegenüber Motorcycle-News. "In Mugello hat er einen Fehler und damit mein Heimrennen zunichte gemacht. Das kann passieren, aber gleich im nächsten Rennen wieder so zu agieren, ist dumm."

"Es war ein unnötiges Überholmanöver, weil ich viel schneller als er war", meinte Rossi zu der Aktion in Barcelona. Anschließend schimpfte er weiter: "Wenn Bautista mich, Lorenzo oder einen der anderen Jungs von der Spitze sieht, dreht er ein wenig durch! Es scheint mir fast, als müsste er uns um jeden Preis demonstrieren wollen, dass er besser ist."

Bautista sah die Sache freilich ein wenig anders. "Ich war in den ersten Kurven sehr vorsichtig, hatte aber das Gefühl, die Leute vor mir würden mich aufhalten. Deshalb habe ich mich entschlossen zu überholen", sagte der spanische Gresini-Pilot. "Vielleicht waren die Bedingungen auf der Strecke anders als im Training. Ich habe nicht härter gebremst als in den Sessions zuvor, aber vielleicht hatten weder Asphalt noch Reifen die nötige Temperatur. Es ging aber auch anderen Fahrern so."

Dass Rossi ihn sogar vor die Rennleitung zum Rapport antreten lassen wollte, kann Bautista nicht nachvollziehen. "Viele Fahrer haben so wie ich agiert. Unter Bedingungen wie im Training, wäre ich niemals gecrasht", verteidigte sich Bautista. "Jeder hat die Freiheit, zu sagen was er will. Aber ich konzentriere mich auf die Strecke und werde meine Antwort dort geben."