In rund eineinhalb Wochen stehen in Sepang die nächsten Testfahrten der MotoGP an. Ducatis Nicky Hayden lässt mit einem Hilfeschrei aufhorchen. "Ich würde sagen, wir brauchen Hilfe. Da geht es nicht nur um ein paar Kleinigkeiten, denn das würde keine zwei Sekunden ausmachen", sagt der US-Amerikaner gegenüber Cyclenews.com.

Exakt jene zwei Sekunden Rückstand hatte Ducati beim Testauftakt auf die Bestzeiten von Dani Pedrosa. Dass dieser Abstand rasch weniger wird, glaubt Hayden nicht. "Wir müssen große Schritte machen und uns bei der Entwicklung vielleicht in zwei Richtungen gleichzeitig bewegen. Wir müssen uns in vielen Bereichen verbessern. Darum geht es für die Ingenieure, es ist nicht nur Chattering oder Grip - wir müssen uns in allen Phasen verbessern."

Hayden nimmt das neue Management rund um Rennleiter Bernhard Gobmeier und MotoGP-Manager Paolo Ciabatti aber in Schutz. Dieses sei erst seit Januar im Amt und habe noch gar keine Zeit gehabt, radikale Verbesserungsideen umzusetzen. "Du kannst nicht einfach so ein neues Teil bauen, das braucht Zeit", führt der US-Amerikaner aus.

Yamaha und Honda stärker als je zuvor?

Auch sein Teamkollege Andrea Dovizioso ist sich des Ernstes der Lage bewusst: "Der Abstand ist groß und wir wissen das alle. Wir haben unser Feedback abgegeben, um es in eine Richtung zu lenken. Um das Motorrad hinzubekommen, müssen wir in allen Bereichen arbeiten."

Der Rückstand schaue aber schlimmer aus, als er tatsächlich wäre. Auch darum, weil Honda und Yamaha sich noch einmal enorm verbessert hätten. "Wir sind in einer seltsamen Situation, denn ich habe Yamaha und Honda in der Vergangenheit noch nie so stark gesehen, schon gar nicht mit allen vier Fahrern", so der Italiener, der in den letzten beiden Jahren beide Maschinen für je eine Saison fuhr.

Hoffen auf etwas Großes

Dovizioso hofft auf einen Entwicklungssprung, weiß aber, dass dieser noch auf sich warten lassen wird. "Wir brauchen etwas Großes, darauf müssen wir aber warten, weil es nicht leicht ist, etwas Neues zu produzieren. Ich weiß noch nicht einmal, was wir in Sepang testen werden."

Er habe aber schon bei seiner Unterschrift für Ducati gewusst, auf was er sich einlasse. "Ich hatte meinen Grund, gleich für zwei Jahre zu unterschreiben. Wir haben nun einmal dieses Motorrad und müssen genau dieses entwickeln."