Mehr packendere MotoGP-Rennen – das wäre doch mal ein guter Vorsatz für das neue Jahr. Ein Blick auf das Fahrerfeld zeigt, dass dieses Vorhaben 2013 ganz gewiss auch oft in die Tat umgesetzt werden könnte. Die Wechselspiele in der Königsklasse sollten jedenfalls dafür gesorgt haben, dass es an der Spitze des Feldes wieder heißer hergeht. Nicht nur der amtierende Weltmeister Jorge Lorenzo und sein ärgster Verfolger aus der Saison 2012, Dani Pedrosa, werden sich wieder spannende Duelle um die vorderen Plätze liefern. Auch Valentino Rossi dürfte nach seinem Wechsel zu Yamaha wieder zu alter Stärke zurückfinden und eine entscheidende Rolle beim Kampf um die Podestplätze spielen.

Obwohl mit dem Zusatz "MotoGP-Aufsteiger" versehen, sollte man den jungen Marc Marquez keinesfalls unterschätzen. Sein Ehrgeiz und die unheimliche Motivation, die der junge Spanier in sich trägt, werden den Honda-Piloten sicher zu Achtungszeichen in der Königsklasse verhelfen. Ob sich Marquez allerdings innerhalb kürzester Zeit von seinen Heißsporn-Schwächen trennen und kontinuierlich ohne negative Aussetzer fahren kann, bleibt abzuwarten.

Nicky Hayden war nach den ersten Tests noch nicht zufrieden, Foto: Milagro
Nicky Hayden war nach den ersten Tests noch nicht zufrieden, Foto: Milagro

Gespannt sein darf man 2013 auch auf die Ducati-Besatzung um Andrea Dovizioso und Nicky Hayden. Mit Unterstützung von Audi im Rücken hofft der italienische Hersteller auf Aufwind. Doch auf der Suche nach der "magischen Formel" wartet auf das Team und die beiden Piloten eine detailreiche Arbeit, die in der neuen Saison vielleicht mit dem ein oder anderen Podestplatz belohnt werden könnte. Dass Ducati-Neuzugang Andrea Dovizioso allerdings als Bändiger des roten Biests a la Casey Stoner überrascht, scheint bisher unwahrscheinlich.

Auf die Werksunterstützung von Ducati setzt man auch bei Pramac. Sowohl Ben Spies, als auch Andrea Iannone haben das Zeug dazu, für Überraschungen zu sorgen. Gerade vom Amerikaner darf man nach einem dunklen letzten GP-Jahr bei Yamaha eine Entwicklung hin zu alten Stärken und Leistungen erwarten. Läuft es bei Spies gut, wird es auch bei Rookie Iannone gut laufen. Der Italiener zeigte sich zwar nach dem ersten Test extrem begeistert, erweist sich aber auch als Realist und weiß, dass man sich in der MotoGP jeden Erfolg hart erarbeiten muss und nur ein Schritt auf den nächsten folgen kann.

Feld rückt enger zusammen

Zeit für einen erstmaligen Sprung auf das Podest wäre es für Stefan Bradl. Der Zahlinger schrammte in seiner Debüt-Saison in der MotoGP mehrfach knapp daran vorbei. Sein Potenzial ist unbestritten, auch wenn es 2013 noch nicht für ganz vorne reichen wird. Keine Überraschungen, sondern ebenfalls sichere Kandidaten für die Platzierungen vier bis sieben werden auch Cal Crutchlow und Alvaro Bautista sein. Nicht zu hohe Ziele sollte sich Crutchlows Teamkollege und GP-Aufsteiger Bradley Smith setzen. Für den Briten scheinen Duelle unter den Top-10 realistisch. Klar ist allerdings auch, dass CRT-Champion Aleix Espargaro und Randy de Puniet für Aspar weiter akribisch arbeiten und für Achtungserfolge sorgen werden.

Ein leistungsstarkes Feld, motivierte Piloten und aufgebesserte Technik – für eine packende MotoGP-Saison 2013 ist also rein vom Papier her alles angerichtet.