Geht es nach Nicky Hayden, dann zahlt sich Hartnäckigkeit aus. Wie viele dachte er, dass am Mittwoch in Valencia nicht mehr viel möglich sein würde, als es dann doch abtrocknete und die letzten zwei Stunden des Testtages auf einigermaßen trockener Strecke gefahren werden konnten. "Wir haben also noch etwas Testzeit gestohlen. Deswegen fährt man nicht nach Hause, sondern wartet. Am Ende gab es zwei Stunden im Trockenen. Da erzielten wir natürlich keine großen Gewinne, aber wir haben ein bisschen was mit der Elektronik probiert", sagte der Ducati-Pilot.

Er hatte auch einen neuen Rahmen im Einsatz und eine neue Verbindung am Fahrwerk, die schon früher im Jahr einmal getestet wurde, damals aber als keine große Verbesserung galt. "Wir haben damit jetzt ein paar Dinge bestätigt. Es gibt ein paar gute Punkte, kleine Dinge. Es war die Zeit in jedem Fall wert", meinte Hayden. Dennoch war es schwierig, gute Rückschlüsse zu ziehen, da die Strecke an ein paar Stellen noch etwas feucht war. Daher will Ducati beim Test in Jerez Ende November genau schauen, was die Neuerungen genau bewirken.

Arbeit für Malaysia

Mit dem neuen Rahmen merkte Hayden aber bereits, dass die Kurvenfahrt besser geworden ist. Es fehlte nur etwas Grip. "Die Kurvenfahrt war hier allerdings nie so ein Problem, weil die Strecke sehr geschmeidig ist. In schnelleren Kurven hatten wir sonst Untersteuern, aber hier können wir ohne Bodenwellen eine gute Seitenlage halten und haben dennoch guten Grip an der Front. Die Maschine drehte gut. Das müssen wir jetzt in Jerez weiter herausarbeiten." Die gesammelten Daten empfand er jedenfalls als nützlich, wobei Jerez noch viel wichtiger sein wird, um für die Tests im Februar in Malaysia eine echte Richtung zu finden, in die gearbeitet werden kann.

Hayden glaubte, die zwei letzten trockenen Stunden dürften vor allem für Fahrer auf neuen Maschinen hilfreich gewesen sein. Dabei konnte sich vor allem Marc Marquez auszeichnen, zu dem der Amerikaner scherzhaft meinte. "Ich dachte, Marquez bräuchte definitiv noch zwei Jahre in der Moto2. Ich weiß ja nicht, was andere Fahrer denken, aber er müsste dort sicher noch ein Jahr Erfahrung sammeln." So aber wird der Spanier bereits nächstes Jahr ein harter Gegner, wobei es Hayden nicht überraschte, dass er sich gleich so gut einfand. "Man hätte im Paddock niemanden gefunden, der gemeint hätte, er wird nicht schnell sein. Es war klar, dass er schnell sein wird. Es ist nur eine Frage der Zeit. Er war so aggressiv wie immer. Der erste Streckenabschnitt war der nasseste und da hat er gleich Vollgas gegeben. Er ist entschlossen. Es wird toll für die Klasse und den Sport, wenn er dabei ist. Jeder will sehen, wie er fährt - und er fährt toll", sagte Hayden.