Carmelo Ezpeleta will seine technischen Änderungen für die MotoGP in den kommenden Jahren nicht mit Gewalt durchsetzen, sondern plant eine Einigung mit den Herstellern. "Ich möchte niemandem irgendetwas aufzwingen. Das ist kein Krieg. Wir sind mehr als glücklich, die Diskussionen fortzusetzen. Wir denken, dass der einheitliche ECU und Drehzahlbregenzer der einfachste Weg ist, um Kosten zu senken und die Leistung zu kontrollieren", sagte er gegenüber MCN.

"Wenn jemand uns etwas zeigt, dass die Lücke zwischen den Werksprototypen und den CRTs schließen kann ohne Drehzahllimit und ECU zu ändern, dann soll er es vorschlagen. Aber die Zeit vergeht und sie können nicht einfach nein zum einheitlichen ECU oder Drehzahlbegrenzer sagen. Wir wollen diese Regeln für 2014 anwenden und wenn bis Januar oder Februar keiner was gesagt hat, dann werden wir sagen 'Sorry, aber wenn die einzigen Vorschläge von uns kommen, dann werden sie es sein'", fuhr der Dorna-Chef fort, der nicht mehr lange abwarten will.

Ezpeleta habe seine Ideen dargelegt und akzeptiere nicht, wenn die MSMA lediglich alles ablehnt, ohne Gegenvorschläge zu bringen. "Einfach nur nein zu sagen ist nicht genug. Wir haben seit Valencia letztes Jahr darüber gesprochen, wie die Kosten zu reduzieren und das Spektakel zu verbessern sind, aber bis jetzt gab es keinen Vorschlag", erklärte der Dorna-Chef weiter.

Honda: ECU bringt nichts

Dabei war Honda der stärkste Gegner des einheitlichen ECU. "Es ist noch immer nicht sicher, ob es 2014 einen einheitlichen ECU für alle geben wird. Die Dorna muss die technischen Vorschriften mit der MSMA besprechen. Wir haben einen Fünf-Jahres-Vertrag mit der Dorna und basierend auf dieser Einigung kann die Dorna ohne unsere Zustimmung keine Regeln ändern. Die Gespräche laufen also noch", meinte Shuhei Nakamoto bei Motosprint.

Der HRC-Boss bleibt gegen den Einheits-ECU. "Denn er ist für das Reduzieren von Kosten nutzlos, was ja eigentlich das Ziel der Dorna war. Programme zu ändern ist reine Zeitverschwendung und bringt die Kosten nicht nach unten." Dennoch verstehe sich Nakamoto bestens mit Ezpeleta. "Die Situation zwischen Carmelo und mir ist sehr gut. Ich bin derjenige, der Carmelo vorgeschlagen hat, einen Magneti Marelli ECU für die CRTs zu nutzen, um ihre Lücke auf die MotoGP-Prototypen zu reduzieren", erklärte Nakamoto.

Yamaha-Boss Lin Jarvis stellt sich nicht ganz so quer, wusste den ECU-Vorschlag aber anfangs auch nicht gleich einzuordnen. "Wir müssen verstehen, was es beinhaltet, denn bisher hängt das Konzept des Einheits-ECU davon ab, welcher ECU es sein soll und welche Software-Modifikationen dann erlaubt sind. Wir nutzen bereits Magneti Marelli, also ist die Hardware womöglich ziemlich ähnlich zu dem, was wir bereits nutzen. Bis wir die Definition der Einschränkungen wissen, ist es schwer, einen Kommentar abzugeben", meinte Jarvis.

Ducati würden damit wohl die größten Änderungen bevorstehen. Filippo Preziosi teilte aber Jarvis' Meinung, dass er zunächst herausfinden müsse, wie das Einheits-Konzept funktionieren soll. "Es ist nur ein Kompromiss daraus, die Kosten unter Kontrolle zu halten und das technische Interesse der Werke beizubehalten. Es hängt von den finalen Regeln ab und dann werden wir unsere Entscheidung treffen."