Die Gemütswelt von Cal Crutchlow war nach dem Qualifying in Assen zwiegespalten. Einerseits war er ganz zufrieden damit, dass er trotz seiner Verletzung am linken Knöchel auf Startplatz fünf fuhr, auf der anderen Seite ärgerte er sich aber auch. "Ich bin etwas böse, weil ich mir sicher bin, dass ich in die 1:33er gekommen und in die erste Reihe gefahren wäre, doch Barbera kam mir in der letzten Runde in die Quere und kostete mich wertvolle Zehntel. Er wartete wie immer auf einen Zug, um seine Rundenzeit zu verbessern und leider blieb diesmal ich an ihm hängen", monierte der Brite.

Crutchlow meinte dann sogar, Hector Barbera hätte nichts in der MotoGP verloren, doch er beruhigte sich auch wieder. Denn sein Ziel vor dem Wochenende war es gewesen, konstant in den Top-Sechs zu sein und er war sogar konstant in den Top-Fünf. "Ich mache mich also nicht so schlecht. Wir werden morgen entscheiden, welchen Reifen wir nutzen, aber wir haben noch etwas Arbeit, um die Maschine in gewissen Bereichen zum Stoppen zu bringen. Wir haben aber ein paar Ideen. Es wird ein hartes Rennen, mit der Knöchelverletzung gegen Jorge zu kämpfen, wird unglaublich schwierig", sagte er und gab die Top-Sechs ein weiteres Mal als Ziel aus.

Dovizioso scheute das Risiko

Etwas höher trug Andrea Dovizioso seine Zielvorgabe an. Der Italiener wird zwar nur aus Reihe drei starten, er war aber überzeugt, dass sein Potential viel höher liegt. "Es war mit den sich stark ändernden Wetterbedingungen eine schwierige Session, aber ich freue mich, auf dem harten Reifen eine 1:34.7 gefahren zu haben. Wir haben große Fortschritte bei der Verbesserung des Gefühls mit der Front gemacht und ich bin mit meiner Rennpace zufrieden. Ich bin mir sicher, wir werden um das Podest mitkämpfen können", sagte Dovizioso.

Er erinnerte sich an Silverstone, wo er ebenfalls in Reihe drei startete und in den Podestkampf eingreifen konnte. Daher sah er seine Ambitionen durchaus als realistisch an. "Als ich in den letzten Minuten mit einem neuen Hinterreifen rausging, fühlte ich mich nicht bereit, bis ans Limit zu pushen. Auf dem Weg in Kurve eins blockierte ich das Hinterrad und verlor etwas Zeit, weil ich nicht sicher war, ob ich den Hinterreifen gut genug aufgewärmt hatte. Daher entschied ich, keine großen Risiken zu gehen. Ich bin mir sicher, ich hätte weiter vorne sein können, doch ich bin zuversichtlich für das Rennen", meinte der Italiener.