Casey Stoner, Ben Spies, Cal Crutchlow, Nicky Hayden und Michele Pirro versammelten sich zur Pressekonferenz in Assen. Stoner liegt in der Meisterschaft momentan 25 Punkte hinter Jorge Lorenzo und sucht nach einem Schlüssel, um seinen Titel im letzten MotoGP-Jahr noch zu verteidigen. "Die letzten Rennen waren hart für uns, einige Dinge sind nicht wirklich nach Plan verlaufen und wir haben alles gegeben, aber wir konnten nicht die Ergebnisse holen, die wir wollten", eröffnete er die Runde.

Allgemein könne sich der Australier aber nicht wirklich beschweren, da er es noch immer aufs Podium geschafft habe. "Mit einer Ausnahme konnten wir immer noch gute Punkte sammeln. Für die zweite Hälfte der Saison wird es dadurch aber nicht leichter: Wir müssen unsere Leistung wiederfinden und uns auf dem Bike etwas besser fühlen", fuhr er fort. Hauptproblem der Honda sei noch immer das Chattering. "Wir haben das Chattering am Hinterrad verbessert und wissen mit dem neuen Vorderreifen woran es liegt - Wir fühlten von der ersten Testminute an, dass er alles noch schlimmer macht."

Jeder Schritt, den Bridgestone geht, mache es für den amtierenden Weltmeister noch schwerer. "Aber ich vermute, dass es die Herausforderung vergrößert und wenn wir den Meisterschaftskampf bis zum Ende durchziehen können, dann ist es meiner Meinung nach eine großartige Sache, denn alles scheint momentan gegen uns zu laufen", beschwerte sich Stoner.

Keine OP für Crutchlow

Gegen Crutchlow schien sich alles in Silverstone verschworen zu haben. Nach seinem heftigen Sturz und daraus resultierendem Knöchelbruch konnte der Brite trotzdem noch den sechsten Platz nach Hause bringen. "Es war nicht allzu schlecht, meinem Knöchel geht es ganz gut", erklärte der Brite, der zu Hause ab und an in die Überdruckkammer ging, damit die Schwellung am Knöchel zurückgeht.

"Glücklicherweise brauchte ich keinen Eingriff. Wie man in Silverstone sehen konnte, hinderte es mich nicht zu sehr auf dem Bike, aber ich habe noch immer Schmerzen beim Laufen." Gerüchten zufolge wolle Crutchlow gern ins Yamaha-Werksteam aufsteigen. Dazu äußerte er: "Ich gebe mein Bestes für Monster Yamaha Tech 3."

Ben Spies fühlt sich langsam besser, Foto: Milagro
Ben Spies fühlt sich langsam besser, Foto: Milagro

So läuft es nun einmal

Im Werksteam wird es derweilen für Spies eng. "Bisher war es nicht nur Pech, es waren einfach viele klitzekleine Dinge, aber so ist es nun einmal. Man muss sich selbst an die letzten zehn Rennjahre erinnern und daran denken, dass eben nicht immer alles nach Plan läuft", erklärte der Amerikaner, der sich in den letzten vier bis sechs Wochen auf dem Bike aber immer wohler fühle. "Das letzte Rennen in Silverstone war ziemlich gut. Nun sind wir zurück auf einer meiner Lieblingsstrecken", sagte er mit Verweis auf den ersten MotoGP-Sieg im letzten Jahr.

Nachdem Teamkollege, Lorenzo, seinen Platz im Yamaha-Werksteam für die nächsten zwei Jahre bereits bestätigt hat, gilt Spies selbst als einer der Protagonisten in der Wechsel-Gerüchteküche. "Das ist Racing, das ist normal. Sobald Jorge unterschrieben hatte, kamen alle in große Bedrängnis und so läuft es nun einmal. Ich muss mich um mich selbst, das Bike und meine Ergebnisse kümmern. Das ist alles, was wir tun können."

Mehr Leid als alle anderen

Sein Landsmann Hayden muss sich ebenso zunächst um die GP12 kümmern. "Ich habe definitiv gute Erinnerungen an die Strecke hier", spielte er zunächst auf seinen Sieg 2006 an. "Letztes Jahr auf der Ducati lief es ganz gut hier: Ich wurde Fünfter, obwohl ich mich lieber an 2006 erinnere." Bisher sei es für den Ducati-Fahrer keine leichte Saison gewesen. "Aber so ist es nun einmal. Hier und da hatten wir mal etwas Positives und fühlten, als könnten wir etwas erreichen, aber diese Jungs sitzen auch nicht still. In Silverstone waren wir auf der Ducati so schnell wie lange nicht mehr und ich konnte es genießen, bis der Reifen nach den ersten fünf oder acht Runden abbaute. Wir brauchen Grip und wenn der weg ist, denke ich, dass wir mehr leiden als andere."

Für Laguna Seca soll es von Ducati allerdings eine radikale Verbesserung geben. "Vielleicht haben wir für Laguna ein paar Upgrades mehr, aber ich weiß definitiv nichts von einem neuen Bike oder einem neuen Motor. Laguna steht nicht wirklich im Plan. Vielleicht haben wir schon beim Test in Mugello einige Neuerungen, aber es wird kein absolut neues Motorrad geben. Wir müssen mit dem arbeiten, was wir haben", legte Hayden fest.

Pirro vertrat die CRTs zur Pressekonferenz. Der Italiener fühle sich auf seiner FTR-Honda immer besser, habe aber ganz andere Probleme. "Entschuldigung für mein schlechtes Englisch, aber ich werde besser, wie mein Bike", scherzte er zu Beginn. Der Saisonstart sei nicht leicht gewesen, da er mit dem Gresini Team nur einen Test in Jerez hatte. "Die ersten beiden Rennen waren schwer, denn wir konnten durch ein Problem am Bike nicht bis zu Ende fahren. Aber dann hat sich das Bike extrem verbessert und mein Gefühl ist nun nicht allzu schlecht. In den letzten beiden Rennen waren wir sehr dicht an den ARTs dran", schätzte er ein. Außerdem mag Pirro die Strecke in Assen, allerdings weiß er auch, dass es nicht leicht wird, auf der CRT-Maschine an den Prototypen dranzubleiben. "Aber ich arbeite daran, bester CRT-Fahrer zu werden."