Zwar hatte es Valentino Rossi bereits gesagt, nun hat er es aber noch einmal mit etwas mehr Nachdruck gemacht: der neunfache Weltmeister wird Ducati auf keinen Fall vorzeitig verlassen. Der Italiener kämpft seit seinem Wechsel Ende 2010 mit der Desmosedici des italienischen Herstellers und hatte nach dem für ihn enttäuschenden zehnten Platz beim Saisonauftakt 2012 offene Kritik an seinem Arbeitgeber geübt. Daraufhin kamen rasch Spekulationen auf, der Italiener könnte die einstige Traumehe vorzeitig beenden. Dem hat er in Jerez aber nun noch einmal widersprochen.

"Ducati verlassen? Daran würde ich nicht einmal denken. Wir haben einen Vertrag und ich werde bis zum Ende mein Bestes geben. Die Chancen, mich auf einer anderen Maschine zu sehen, sind praktisch null", betonte er. Dennoch kämpft er weiter mit Untersteuern und fehlender Traktion, da der Ducati-Motor etwas zu ungestüm die Kraft aufbaut. Seine kritischen Worte von Katar wollte Rossi aber nicht überinterpretiert wissen.

Ducati arbeitet hart

"Diese harten Worte waren das Ergebnis meiner Enttäuschung. Wir probieren seit einem Jahr, diese Probleme zu lösen, ohne Erfolg. Und das belastet einen. Ich weiß aber, dass Filippo Preziosi und die Ducati-Jungs hart arbeiten und wir werden bald Updates zum Probieren haben", erklärte er. Es ist damit zu rechnen, dass spätestens beim Test nach dem Estoril-Rennen kommende Woche neue Teile probiert werden können - vielleicht auch schon am Rennwochenende selbst. Ob auch ein Motor mit kleinerem Zylinderwinkel kommt, wie immer wieder gerüchteweise vermutet wird, glaubte Rossi nicht. "Eine solche Änderung würde ein komplettes Neudesign des Motors verlangen und das braucht viel Zeit." Vorerst hofft er in Jerez auf die Hilfe des Regens, der rechtzeitig vor dem ersten Training der Königsklasse auch eintraf.

Denn das Wetter könnte Ducatis größte Hilfe werden, da die Maschine im Nassen um einiges konkurrenzfähiger ist. Das merkte er schon im Vorjahr in Jerez. "Die Ducati war im Nassen sehr stark und es ist schade, dass der Zwischenfall mit Stoner das Ergebnis verschlechtert hat. Ich hätte auf das Podest kommen können, vielleicht sogar gewonnen." Im Trockenen rechnet er in Jerez nicht mit einem besonders starken Auftritt, wobei er beim Test vor Saisonbeginn an gleicher Stelle besseres Feedback von dem Motorrad bekam als in Katar. "Wir haben schon viele Daten und Setups zum Ausprobieren. Beim Test war ich Sechstschnellster und im Rennen versuche ich, das zu verbessern."