Nach den ersten offiziellen Fahrten in Malaysia bestimmen erneut die Piloten das vordere Feld, die auch in der vergangenen Saison das Maß der Dinge waren. Allen voran Weltmeister Casey Stoner, der in Sepang trotz anhaltendem Chatterings an seiner Maschine Bestzeiten fuhr. "Wir müssen beim nächsten Test hart arbeiten, um das zu reduzieren. Wir haben ein paar Dinge probiert, aber keine Fortschritte erzielt. Generell ist die Chassis-Balance echt gut, wir müssen nur das Chattering loswerden. Leider könnte uns ein Rennen mit Chattering erwarten", sagte Stoner, der einschätzt, ohne das Chattering noch ein paar Zehntelsekunden schneller sein zu können.

Auch Teamkollege Dani Pedrosa ist mit seiner Honda auf dem Niveau Stoners. "Wir müssen uns noch weiter am Kurveneingang und in der Kurvenmitte verbessern, aber ich denke, dass wir Verbesserungen erwarten können, sobald wir mit dem Motor und der Elektronik weiter in die Tiefe gehen, was wir beim Jerez Test vorhaben", sagte der Spanier nach dem Test in Sepang.

Die Stärke der Hondas sorgt allerdings nicht für Kopfzerbrechen bei den Verfolgern. Zufrieden zeigten sich auch die Yamaha-Piloten Jorge Lorenzo und Ben Spies. Der Spanier Lorenzo absolvierte in Malaysia sogar eine Rennsimulation und stellte fest, dass sich im Vergleich zum letzten Jahr einiges geändert hat und er das Gefühl habe, die ganze Zeit unter nassen Bedingungen zu fahren.

"Ich konnte die Simulation mit einer guten Pace beenden, insgesamt war es ein wirklich guter Test", sagte Lorenzo dennoch zufrieden. Auch Teamkollege Ben Spies unterstrich das Potenzial der Yamaha und testete in Malaysia verschiedene Elektronikeinstellungen.

Dovizioso mit Tech 3 gut unterwegs

Andrea Dovizioso freut sich auf Jerez, Foto: Milagro
Andrea Dovizioso freut sich auf Jerez, Foto: Milagro

Auf einen Yamaha-Motor setzt bekanntlich auch das Tech 3 Team mit Andrea Dovizioso und Cal Crutchlow. Nach Tests der 1000er mit einem Long Run zeigten sich beide Piloten zufrieden. "Etwas Arbeit liegt noch vor uns, aber wir sind schon auf einem sehr guten Level. Jetzt freue ich mich auf Jerez, denn das ist eine ganz andere Strecke und dort herrschen auch andere Temperaturen", sagte der Italiener Dovizioso, der in Malaysia zu den Top-Piloten gehörte, allerdings wie auch Lorenzo Probleme mit der weicheren Reifenmischung von Bridgestone feststellte. Diese Sorge scheinen die Honda-Piloten nicht zu teilen.

Während Ducati-Pilot Hector Barbera immer besser mit seiner Maschine auskommt, herrscht bei Valentino Rossi nach einem zehnten Platz am letzten Testtag in Malaysia weiterhin Unmut. "Eine kleine positive Notiz ist, dass wir die Lücke auf die Spitze ein bisschen schließen konnten. Es waren 1,2 Sekunden und nun ist es eine Sekunde. Es ist auch schön, dass die neue Elektronik gut funktioniert, aber es tut weh, im Vergleich zu all den anderen so weit unten in der Zeitenliste zu stehen", sagte Rossi, dessen Teamkollege Nicky Hayden in Malaysia nach seiner Schulter-OP das erste Mal richtig testen konnte.

"Das Bike fühlt sich beim Bremsen und im Kurveneingang besser an und ich mag das Feedback, das es mir gibt", sagte der Amerikaner, der viele Ideen zur Verbesserung hat und die Probleme mit dem Chattering abstellen möchte.

Die Lücke zur die Spitze verkleinern konnte zuletzt der deutsche Rookie Stefan Bradl. Durch verschiedene Motor-Mappings konnte der Moto2-Weltmeister des Vorjahres seinen Fahrstil und die Kraftentwicklung verbessern. "Ich bin ziemlich zufrieden mit meiner Rundenzeit und die Lücke auf die Spitze ist akzeptabel: wenn wir mit diesem Fortschritt weitermachen, bin ich mir sicher, dass wir bald gute Ergebnisse holen können", sagte Bradl, der vom stufenlosen Honda-Getriebe begeistert ist.

Ein heißes Diskussionsthema sind schon vor dem Saisonstart die Claiming Rule Teams. Bei den bisherigen Tests hatten viele Piloten mit dem Wetter zu kämpfen. Ob es neben den erfahrenen Piloten wie Colin Edwards und Randy de Puniet auch anderen Fahrern gelingt den Anschluss an Werks- und Satellitenmaschinen herzustellen, bleibt abzuwarten.