Wer ein gutes Gedächtnis hat, wird sich vielleicht noch daran erinnern, dass Valentino Rossi in seiner Blütezeit bei Yamaha oft davon sprach, seine Karriere bei dem Hersteller beenden zu wollen. Wie sich mittlerweile herausgestellt hat, kam es nicht so, da Jorge Lorenzo ihm den Rang abzulaufen drohte und Yamaha schließlich lieber auf die jugendliche Variante setzte und den Superstar ziehen ließ. Lorenzo ist aktuell 24 Jahre alt, hat also noch einige Rennsportjahre vor sich, dennoch hat er nun den Plan, den Rest seiner Karriere bei Yamaha zu verbringen.

Da sein Arbeitgeber ihn aktuell auch unbedingt halten will, sollte einer weiteren Zusammenarbeit zunächst auch nichts im Wege stehen. Noch dazu kommt, dass die neue 1000er Lorenzo gut gefällt. "Ich möchte meine ganze Karriere bei Yamaha bleiben", sagte Lorenzo deswegen nun auch. "Ich fühle mich mit dem gesamten Team wohl und wir sind wie eine Familie. Ich weiß nicht, ob ich mich in einem anderen Werk so fühlen würde. Voriges Jahr war schwierig, aber die drei Jahre davor gewannen wir alles und hatten in der Zeit die beste Maschine. Voriges Jahr war das nicht so, also schauen wir, ob es dieses Jahr doch wieder so ist."

Maschine ist am wichtigsten

Sollte dem so sein, hätte er ohnehin keine Motivation für einen Wechsel, hielt Lorenzo laut MCN noch fest. "Das oberste Ziel ist es, eine starke Maschine zu haben. Wenn ich das habe, sind andere Dinge sekundär. Ich will gewinnen, es ist also sehr wichtig, eine Siegmaschine zu haben", erklärte der Spanier. An Angeboten zu einem Wechsel wird es Lorenzo in diesem Jahr sicher nicht mangeln. Honda soll sehr an ihm interessiert sein, allerdings ist bei allen Herstellern in punkto Fahrer einiges zu tun. Denn neben Lorenzos Vertrag laufen nach der Saison auch die Arbeitsverhältnisse von Casey Stoner, Dani Pedrosa, Ben Spies und Valentino Rossi aus.

Bei Yamaha wird aber bereits intensiv mit Lorenzo verhandelt und laut Team Manager Wilco Zeelenberg sollte ein erfolgreicher Abschluss nicht so schwer zu erreichen sein. "Ich nehme an, sie sprechen viel darüber. Ich glaube, er fühlt sich sehr wohl bei Yamaha, aber viel hängt von den Ergebnissen dieses Jahr ab. Es ist zu früh, um etwas zu sagen, aber wir hoffen, er unterschreibt so bald wie möglich. Er würde aber ohnehin einen Platz anderswo brauchen, da er nicht auf eine CRT-Maschine steigen wird. Er ist bei Yamaha glücklich. Er war 2010 Weltmeister und er war 2011 einer der wichtigsten Protagonisten und der einzige, der gegen Casey kämpfen konnte. Ich hoffe, er bleibt bei Yamaha."