Es war recht deutlich zu erkennen, wie Jorge Lorenzo ab etwa der elften Runde des MotoGP-Rennens in Misano von Casey Stoner davonzog. Der Australier hatte keine Chance, mit dem Spanier mitzuhalten. Wie er nachher erklärte, lag das aber nicht an einem Problem mit dem Motorrad oder den Reifen, sondern an einem Problem bei sich selbst, da er Kraft verlor und müde wurde. "Es fühlte sich an der Maschine alles gut an. Wir waren zufrieden damit, wie es lief. Zu Beginn haben wir normalerweise ein eher schlechtes Gefühl, heute setzte ich mich einfach hinter Jorge und dann war da ja noch das Wasser vom leichten Regen", berichtete Stoner.

Deswegen war er zunächst auch froh darüber, hinter seinem WM-Kontrahenten zu fahren, da der Spanier damit als erster auf eventuelle nasse Stellen kam. "Ich folgte Jorge, wir wurden schneller und alles war gut. Wir hatten ein gutes Setup gefunden und alles lief. Zur Halbzeit bekam ich dann aber das Gefühl, dass ich müde werde. Meine Arme verloren Kraft und dadurch ging ich manchmal weit. Ich begann, früher zu bremsen und verlor den Kontakt", sagte der Honda-Pilot.

Daraufhin versuchte er, eine konstante Pace zu halten, um wenigstens seinen Teamkollegen Dani Pedrosa hinter sich zu halten. "Doch das hat mich noch mehr ermüdet. Nach den anstrengenden letzten Rennen war es heute echt hart. Bis zum nächsten Mal sollte das aber alles wieder in Ordnung sein", meinte Stoner. Er hatte schon vor dem Wochenende ein physisch anstrengendes Rennen erwartet. Aber auch wenn es für ihn nicht perfekt lief und er am Ende Dritter wurde, blieb er fair. "Glückwunsch an Jorge, er fuhr ein tolles Rennen, heute war nichts gegen ihn möglich. Nächstes Mal werden wir einfach mehr Gas geben."