Casey Stoner stempelt dem Jahr 2010 ungern ein Prädikat "gut" oder "schlecht" auf. Er bezeichnete die Saison als einen Wechsel von starken und schwächeren Momenten. "Das gilt für jeden Aspekt des Motorrades, wir hatten wirklich Mühe in diesem Jahr ein Optimum zu finden", sagte der Ducati-Fahrer am Donnerstag in Valencia.

Verschiedene Probleme am Bike machten es dem Australier schwer. Am Anfang des Jahres war der Grip am Hinterrad das Hauptproblem. "Die Front war ganz gut, aber wir hatten hinten einfach kein Gefühl beim Beschleunigen. Ich konnte am Kurvenausgang einfach nichts gutmachen und musste deshalb in den Kurven mehr pushen", erklärte Stoner. Gegen Saisonende behoben die Ducati-Techniker das Problem. Eine kurze Schwinge gab mehr Hinterradgrip und verbesserte die Motorkraft. "Das hat uns ein paar Vorteile gegeben, die uns am Anfang der Saison gefehlt haben. Es gab wirklich viele Unterschiede zwischen Anfang und Ende der Saison", erläuterte der 25-Jährige.

Dennoch war Stoner in diesem Jahr glücklich mit seiner Desmosedici. "Auf der Bremse fühlte sie sich sehr gut an. Aber ehrlich gesagt, war auch diese Saison wie jede andere. Ich gehe noch immer raus, um Rennen zu gewinnen auch im letzten Rennen habe ich noch eine sehr gute Chance auf einen Sieg und ich werde wie immer 110% geben", weiß der Ducati-Pilot, der nach eigener Aussage nach dem letzten Saisonrennen ein wenig traurig, aber auch gespannt sein wird.

Erinnerungen

Stoner nimmt zahlreiche gute Momente von Ducati mit. Zweifelsohne war der Weltmeistertitel 2007 der absolute Höhepunkt. Auch die Rennen auf Phillip Island waren für ihn in jedem Jahr etwas Besonderes. "Letztes Jahr war es das zweite Rennen nach meinem Comeback und ich konnte wieder gewinnen. Das war sehr emotional", gestand er.

Casey Stoner nimmt seine Crew mit, Foto: Milagro
Casey Stoner nimmt seine Crew mit, Foto: Milagro

Auf sein Team bei Ducati ist Stoner besonders stolz. Er erklärte: "Die Jungs sind meine Familie. Sie folgen mir überall hin und ich hatte vier großartige Jahre mit ihnen." Die Tatsache, dass seine "Jungs" mit zu Honda kommen, macht den Australier glücklich, denn jeder kennt seine Handgriffe. Das macht es für den Fahrer leichter. Ehrlichkeit und Vertrauen wird in der Stoner-Crew großgeschrieben. "Wir arbeiten so viel zusammen und noch nie hat jemand einen Fehler gemacht. Es ist klasse, wenn du dich voll auf deine Mechaniker verlassen und dich nur auf die Strecke konzentrieren kannst", so der 25-jährige Ex-Weltmeister, der seinem Team schon im März angekündigt hatte, dass für 2011 ein Wechsel möglich wäre. Er erklärte: "Ich wollte ihnen genug Zeit zum Nachdenken geben. Sie sollten selbst überlegen, was sie dann machen."

Stoner gab zu, dass es in der diesjährigen Saison wenige Kämpfe, zu viele Verletzungen und insgesamt wenig Spannung gab. "Jeder will nur sauber fahren und keine Fehler machen. Das wäre anders, wenn es weniger Verletzungspausen und mehr Fahrer in der MotoGP gäbe", erklärte er. Dennoch ist sich der Australier sicher, dass es durch seinen Wechsel und den von Valentino Rossi im nächsten Jahr interessant wird. Stoner sagte: "Für Valentino ist es natürlich noch schwerer, denn er war länger bei Yamaha. Aber ich bin mir sicher, dass es für uns beide eine große Herausforderung wird. Wir werden sehen."