Ein nasses Warm-up, aber dann ein trockenes Rennen, das war die Horrorvision von Valentino Rossi und einigen anderen Fahrern am Samstagnachmittag in Estoril. Denn alle Sessions des Wochenendes waren nass gewesen, daher gab es keine Vorbereitung auf ein Trockenrennen. Teil eins der Horrorvision wurde am Sonntagmorgen Wirklichkeit. Die Strecke war nass, Slicks konnten keine eingesetzt werden und da am Himmel die Sonne zu sehen war, bestand die Chance, dass sich auch Teil zwei der Befürchtungen bewahrheiten konnte - ein paar dunkle Wolken, die sich im Hintergrund aufzutürmen begannen, machten aber Hoffnung auf mehr Regen; so eigenartig das auch klingen mag.

Vorerst war es aber einmal nass und wurde ein wenig trockener, womit die Zeiten sich nach unten entwickelten und in etwa auf das Niveau kamen, das am Freitagnachmittag erreicht wurde, als die MotoGP ihre schnellste Session gehabt hatte. Am besten mit den Bedingungen zurecht kam Rossi, der in 1:48.363 die Bestzeit aufstellte und damit knapp der schnellste Fahrer des bisherigen Wochenendes war. Zweitschnellster war Casey Stoner, dem rund drei Zehntelsekunden auf den Italiener an der Spitze fehlten. Weltmeister Jorge Lorenzo kam mit rund achteinhalb Zehntelsekunden Rückstand auf Platz drei. Damit hatte der Spanier gerade so Ben Spies hinter sich gehalten, der 23 Tausendstel hinter Lorenzo Vierter wurde.

Die schnellste Honda gehörte am Sonntagmorgen Privatfahrer Marco Simoncelli, der 1,416 Sekunden hinter Lorenzo Fünfter wurde. Ihm folgten Andrea Dovizioso und Marco Melandri auf sechs und sieben und Platz acht ging an Aleix Espargaro, der am Samstagabend bekanntgab, dass er 2011 in der Moto2 mit Pons Racing an den Start gehen wird. Nicky Hayden und Randy de Puniet schlossen die Top Ten ab. Dani Pedrosa musste sich mit Platz elf begnügen, war angesichts seiner nicht ganz ausgeheilten linken Schulter aber wohl auch vorsichtig. Colin Edwards, Alvaro Bautista, Loris Capirossi und Hiroshi Aoyama machten die Top 15 komplett. Die letzten beiden Positionen gingen an Hector Barbera und Carlos Checa.