Es war so etwas wie der Super-GAU, was sich der Moto2 am Sonntagmorgen zum Beginn des Warm-ups präsentierte. Denn es regnete nicht und die Sonne schien, doch die Strecke war nass und der Wind blies. Das hieß, das Rennen könnte trocken werden, davor gab es aber keine einzige Session, die wirklich im Trockenen gefahren wurde. Dennoch blieb den Piloten nichts Anderes übrig, als ihre Arbeit zu machen und dank des nassen Geläufs waren wieder größtenteils jene Fahrer vorne zu finden, die schon zuvor im Nassen ihr Können gezeigt hatten.

So ging die Bestzeit an MZ-Pilot Anthony West, der seine schnellste Runde in 1:55.602 Minuten gedreht hatte. Nur sechs Tausendstel hinter ihm lag Kenan Sofuoglu, der bei seinem Moto2-Debüt wieder eine starke Leistung zeigte, kurz vor Trainingsende allerdings auch einen heftigen Highsider erlitt und abflog. Mit Platz drei einen guten Auftritt hatte Michael Ranseder, der Regen normalerweise gerne hat, das bis zum Warm-up aber noch nicht so richtig zeigen konnte. Rang vier holte sich Scott Redding, der ebenfalls unter den Sturzfahrern zu finden war.

Gleiches galt für Raffaele de Rosa auf Platz fünf. Hinter dem Italiener schlossen Alex Baldolini, Simone Corsi, Julian Simon, Xavier Simeon und Thomas Lüthi (alle nicht gestürzt) die Top Ten ab. Stefan Bradl musste sich am Ende der Session mit Platz 23 begnügen und Dominique Agerter landete nach einem Sturz auf Position 28. Neben den bereits genannten hatte es auch noch Dani Rivas, Ferruccio Lamborghini, Alex de Angelis, Valentino Debise und Karel Abraham mit Stürzen erwischt.

Nicht am Warm-up teilgenommen hatten vier Fahrer. Einerseits fehlte Alex Debon, weil er sich am Samstag bei einem Sturz das Schlüsselbein gebrochen hatte. Andererseits mussten Joan Olive, Mike di Meglio und und Hiromichi Kunikawa zusehen, weil sie während der Trainings keine Zeit aufgestellt hatten, die innerhalb von 107 Prozent der schnellsten Trainingszeit von Pole-Mann Gabor Talmacsi lag. Die Entscheidung war insofern hart, als dass die Rennleitung in der Vergangenheit schon öfter eine Ausnahme machte, wenn die Wetterbedingungen außergewöhnlich gewesen waren.