Die Bedingungen machten das Moto2-Rennen in Estoril zu einem wahren Klassiker. Gab es zu Rennstart noch ein paar feuchte Flecken auf der Strecke, wurde es während des Rennens immer trockener und dadurch änderten sich die Kräfteverhältnisse ständig. So sah es lange danach aus, als ob Kenan Sofuoglu eine Soloflucht hinlegen und damit die Sensation schaffen könnte, in seinem ersten Moto2-Rennen den Sieg zu holen. Am Ende war es aber Stefan Bradl, der sich über seinen ersten Sieg in der Moto2 freuen durfte.

Monsterkampf um Platz drei

Der Deutsche hatte sich im Laufe des Rennens langsam aber sicher nach vorne gearbeitet und hatte schließlich gegen Alex Baldolini zu kämpfen, der sich in seinem Heck mit nach vorne geschlichen hatte. Die Beiden beharkten sich die letzten Runden dauernd und am Ende konnte Bradl in der letzten Runde den entscheidenden Vorteil herausfahren. Über Platz drei freuen konnte sich Alex de Angelis, der sich in einem Monsterkampf um den letzten Podestplatz durchsetzte. Der San Marinese hatte sich gegen den von 24 gestarteten Scott Redding, Sofuoglu, Raffaele de Rosa, Anthony West, Gabor Talmacsi, Dominique Aegerter und Hector Faubel behauptet, die in dieser Reihenfolge die Plätze vier bis elf belegten.

Am meisten geärgert dürfte sich wohl Sofuoglu haben, da er so lange in Führung gelegen war, obwohl er offensichtlich Probleme mit seinem Lenker hatte. Mehrmals drosch er auf den linken Griff des Lenkers ein, weil er damit nicht zufrieden war. Dass er am Ende Fünfter wurde, darf dennoch als kleine Sensation gewertet werden, da der Türke erst im Rennen seine ersten Trocken-Erfahrungen auf einer Moto2 in Estoril machte.

Iannone knapp an Sensation vorbei

Beinahe eine Sensation geschafft hätte auch Andrea Iannone, der von Startplatz 34 losfuhr, sich bis auf Platz vier vorgefahren hatte und durchaus auch Chancen auf den Sieg gehabt hätte, als er in Runde 20 stürzte und danach als 21. ins Ziel rollte. Da der Italiener noch um WM-Rang zwei kämpft und Julian Simon hinter Faubel Zwölfter wurde, verlor er wieder ein wenig an Boden. Sechs Punkte liegt Iannone vor dem Saisonfinale in Valencia hinter Simon. Die letzten Punkteränge in Estoril gingen an Axel Pons, Simone Corsi und Robertino Pietri. Thomas Lüthi wurde 16.

Beinahe so lange wie die Zahl der Punktefahrer war die Liste der Ausgefallenen. Zu den Namen unter den Nicht-Finishern zählten: Toni Elias, Michael Ranseder, Kenny Noyes, Valentin Debise, Dani Rivas, Roberto Rolfo, Ratthapark Wilairot und Ricky Cardus.