Das Yamaha Tech 3 Team erfuhr an diesem Wochenende beim Grand Prix von Portugal ein gemischtes Schicksal. Colin Edwards fuhr auf die siebte Position während Ben Spies schon in der Sichtungsrunde stürzte und damit ausfiel.

Für Spies war es ein schwieriger Sonntagnachmittag. Obwohl er zum ersten Mal in Estoril fuhr, fühlte er sich von Training zu Training sicherer auf der Strecke und hatte ein starkes Rennen erwartet. Aber er stürzte in der zweiten Sichtungsrunde und konnte nicht starten. "Die erste Sichtrunde war gut, in der Zweiten habe ich allerdings einen Fehler in Turn Vier gemacht. Aoyama und Capirossi vor mir wäre fast dasselbe passiert. Die linke Reifenflanke war noch nicht warm genug und ich flog ab. Ich bin frustriert, denn selbst im Trockenen hätte ich ein gutes Rennen fahren können", sagte Spies enttäuscht.

Durch den Sturz renkte sich der Amerikaner den linken Knöchel aus, der schon seit Le Mans und Silverstone angeschlagen war. Der 26-Jährige fährt nun nach Spanien, wo er seinen Knochen mittels Megnetresonanz-Scans untersuchen lassen wird. "Es ist wirklich schmerzhaft im Moment. Ich werde mich in Spanien nochmal untersuchen lassen, aber ich will das Rennen in Valencia fahren und auch den Test danach. Wir müssen abwarten", so der Amerikaner.

Ben Spies zog die Niete, Foto: Ronny Lekl
Ben Spies zog die Niete, Foto: Ronny Lekl

Teammanager Herve Poncharal schilderte: "Ich stand im Grid als die Rennleitung bekanntgab, dass Ben gestürzt ist und das tat mir wirklich leid für ihn, denn er hatte das ganze Wochenende lang unglaublich gut gearbeitet. Er war noch nie auf dieser Strecke unterwegs und trotz der schlechten Bedingungen war er ständig mit unter den Schnellsten. Wir wünschen, dass er für Valencia wieder fit ist."

Colin Edwards bewährte sich im Geschicklichkeitstest der ersten Runden und war in der 18. Runde nur noch 1,6 Sekunden hinter dem Dritten Marco Simoncelli und damit im Kampf um das Podium. Nach vielen Überholmanövern rollte der Tech 3 Pilot schließlich auf dem siebten Rang über die Ziellinie. "Es war ein Lotteriespiel, denn niemand war zuvor im Trockenen gefahren. Meine Jungs vom Yamaha Tech 3 Team haben das Bike gut hinbekommen. Es war zwar schwierig am Anfang, aber ich fühlte mich gut. Es war schwer ein Limit zu finden, aber ich habe mir die Kampfgruppe geschnappt. Ich konnte den Dritten sehen, aber habe es nicht geschafft heranzukommen. Ich konnte auf der Bremse Zeit gut machen, aber die anderen waren einfach schneller am Kurvenausgang. Das war frustrierend", erzählte der Texaner.

In der Gesamtwertung fehlt ihm jetzt nur noch ein Punkt auf Marco Melandri und damit den zehnten Gesamtrang. Poncharal: "Colin fuhr ein großartiges Rennen und konnte um das Podium kämpfen. Glückwunsch auch an Jorge für diesen weiteren fantastischen Sieg. Es war ein erstaunliches Jahr für ihn und für Yamaha."