Von den Top Drei der Startaufstellung für das MotoGP-Rennen in Estoril gab es am Samstag vollste Zustimmung zu der Entscheidung der Rennleitung, die Qualifyings abzusagen. Das lag aber nicht daran, dass sie dadurch gute Startplätze hatten, sondern daran, dass es einfach viel zu gefährlich war, auf die Strecke zu gehen. "Es war sehr schlecht da draußen. Es ist zu viel Wind und mit so viel Wasser wäre es schwierig gewesen. Es war vielleicht besser, das Qualifying abzusagen. Für uns ist das natürlich gut, jetzt haben wir die siebte Pole dieses Jahr. Das war vielleicht eine der leichtesten, aber ich bin zufrieden. Schauen wir, wie es morgen aussieht", meinte Jorge Lorenzo, der dank seiner Zeit vom Freitagnachmittag die Pole erhalten hatte.

Auch Nicky Hayden konnte absolut nachvollziehen, dass nicht gefahren wurde. "Es ist schlimm da draußen, vor allem jetzt", meinte er kurz nach der Absage. Es sei ähnlich gewesen wie am Freitagmorgen, als auch niemand fahren wollte. "Heute Morgen war es nicht so schlimm, es war nur kälter, dadurch war es schwieriger. Wir wollen so gerne fahren, wie die Fans uns sehen wollen, aber es war zu schlecht. Es war windig und kalt, da kann sich nur wer verletzen. Es war die richtige Entscheidung, abzusagen", erklärte der Ducati-Pilot.

Im Trockenen riskieren

Dass ihm die Absage Startplatz zwei eingebracht hatte, nahm er mit Freude zur Kenntnis. Entschuldigen wollte er sich deswegen jedenfalls nicht. "Jetzt müssen wir schauen, wie es morgen wird. Wir wissen es nicht, ich werde in der Früh einfach aus dem Fenster schauen und sehen, was wir an Wetter bekommen. Wir werden jedenfalls eine gute Show liefern." Sollte es allerdings am Sonntag plötzlich trocken sein, könnte es eine komplizierte Show werden, da niemand Erfahrung im Trockenen sammeln konnte. Hayden meinte, man könne dann durchaus was riskieren. "Wenn wir ein gutes Warm-up im Trockenen haben und dann ein trockenes Rennen hätten, wäre das interessant. Es ist unvorhersehbar, wir sind aber Profis. Wir fahren das ganze Jahr und haben Informationen, also warum nicht. Wir sind bereit für Regen, im Trockenen muss man riskieren und einfach loslegen."

Valentino Rossi, der als Dritter starten wird, verglich einen möglichen trockenen Sonntag mit einem Münzwurf, da dann alles passieren könnte. "Dann müsste man im Warm-up schauen, was drin ist. Es wäre besser, wenn es morgen regnet, da jeder bei den Bedingungen mehr Kilometer gefahren hat", sagte der Italiener. Im Nassen sah er für sich gutes Potential, dennoch war auch er überzeugt, dass die Absage am Samstag absolut richtig war. "Es ist unmöglich, die Maschinen bei diesen Bedingungen zu fahren. Es ist zu viel Wasser auf der Strecke und man sieht nur sehr schlecht, wo es hingeht", erklärte Rossi.

Abwarten

Man könne nun einfach nur warten, was am Sonntag ist. Das fand der neunfache Weltmeister durchaus schade. "Wenn nur normal viel Wasser gewesen wäre, hätten wir ein weiteres Regentraining fahren können. Es wäre interessant gewesen, da um Pole zu fahren. Aber ich bin in der ersten Reihe, habe eine gute Pace und eine gute Balance. Warten wir, was morgen passiert und hoffen auf etwas bessere Bedingungen."