Früher als erwartet kannten die Moto2-Piloten am Samstag in Estoril ihre Startaufstellung. Noch bevor ihr Qualifying begonnen hätte, waren alle Zeittrainings wegen Schlechtwetters abgesagt worden und Gabor Talmacsi damit zur Pole Position gekommen. Der Ungar hatte unwissentlich am Freitag richtig riskiert und das sah er auch als gutes Zeichen für seine Zukunft. "Dieses Wochenende waren die Bedingungen sehr schwierig. Es gab immer Regen und die Strecke war sehr rutschig. In FP2 entschieden wir dann zur Mitte der Session, auf Slicks zu wechseln. Die halbe Strecke war nass, die andere Hälfte trocken. Runde für Runde fand ich mehr Vertrauen, ging über das Limit und das brachte dieses Ergebnis. Ich habe momentan keinen Vertrag für 2011 und diese Pole gibt mir Selbstvertrauen", sagte Talmacsi.

Als WM-Zweiter ohnehin gutes Selbstvertrauen hat Julian Simon, der Spanier war aber auch von Platz zwei recht angetan. "Morgen will ich dann einen guten Start und ein gutes Rennen. Ich freue mich, nur das Wetter war ein Problem. Ich denke, die Absage war richtig, denn die Situation war einfach zu schwierig. Für morgen hoffe ich auf normales Wetter. Sollte es regnen, dann bitte nicht so viel wie heute. Ein gutes Rennen ist möglich und ich will hier endlich ein gutes Ergebnis", meinte Simon.

Elias möchte trockenen Sonntag

Auch Weltmeister Toni Elias war nicht böse, dass am Samstagnachmittag nicht gefahren wurde. Er meinte, aufgrund der Bodenwellen und des vielen stehenden Wassers sei es einfach zu gefährlich gewesen. "Wir haben gut am Regen-Setting gearbeitet, wir wären also bereit, sollte es morgen regnen. Mir wäre es aber lieber, wenn es trocken wäre, da unser Setup im Trockenen perfekt ist. Wir würden also im Trockenen ein besseres Rennen haben", erklärte der Spanier.

Kenan Sofuoglu hat beim Moto2-Debüt mit harten Bedingungen zu kämpfen, Foto: Honda
Kenan Sofuoglu hat beim Moto2-Debüt mit harten Bedingungen zu kämpfen, Foto: Honda

Ganz anders sah das Kenan Sofuoglu. Der Supersport-Weltmeister bestreitet sein erstes Moto2-Wochenende und kennt seine Maschine daher bislang nur im Regen. "Es war gestern und heute recht schwierig. Da ich die Maschine noch nie gefahren war und es hier nur nass war, war alles neu. Schön, dass ich in der ersten Reihe stehe, aber ich will sehen, was ich im Trockenen kann. Hier war es aber für alle gleich schwer und hoffentlich ist es morgen wieder schlecht, denn im Trockenen habe ich keine Erfahrung. Deswegen wäre mir Regen lieber, in Valencia kann dann nächste Woche die Sonne scheinen", meinte der Türke.

Moto2 vs. Supersport

Dass er noch nie mit einer Moto2 im Trockenen gefahren ist, stimmt allerdings nicht, so war Sofuoglu voriges Jahr einmal in Spanien bei einem Test unter Sonnenschein auf einer Moto2 gefahren. Dennoch, Estoril und seine aktuelle Suter kennt er im Trockenen bislang nicht. Unterschiede zwischen der Suter und seiner Supersport-Honda hatte er dennoch viele gemerkt. "Die Maschine ist sehr steif. Bei der Aufhängung hat man fast kein Gefühl. Von der Kraft her ist es sehr ähnlich, die Supersport hat nur von unten raus etwas mehr Power. Die Maschine hier ist aber leicht zu fahren. Man muss nur den Fahrstil völlig ändern, das geht in ein paar Tagen nicht", sagte Sofuoglu.

Wenn er sich die Moto2 dann in Estoril und Valencia angesehen hat, will der Türke auch schauen, wie er weitermacht. Die zwei Grands Prix sollen ihm jetzt einmal helfen, um zu schauen, ob er die Suter und die Technomag-CIP Mannschaft mag. "Ich habe aber gute Angebote und nach Valencia werde ich dann wo unterschreiben. Ich werde schauen, was ich bekommen kann. Es gibt in der Moto2 verschiedene Marken. Die Suter ist nicht schlecht, aber ich will schauen, was andere zu bieten haben."