Für den Australier Casey Stoner ist es wichtig, dass ein Team auch den Sinn des Wortes Team verkörpert. Leider, so sieht es der 24-jährige, ist das heute kaum noch so und bei vielen MotoGP-Mannschaften gibt es in ein und derselben Box zwei komplett eigenständige Truppen.

"Die meisten Teams, abgesehen von Ducati und Suzuki, haben heutzutage zwei unterschiedliche Teammanager für jede Seite. Hier dreht sich alles um das Team als solches", brachte Stoner die Situation bei seinem Noch-Arbeitgeber Ducati auf den Punkt.

Bei den Mannschaften von Yamaha und Honda aber sieht Stoner Handlungsbedarf. "Sie sind keine Teams, sie splitten verdammt noch mal in der Mitte und so. Sie haben zwei komplett unterschiedliche Seiten unter der selben Marke. Ich denke, wenn du für ein Team fährst, dann musst du auch eine Art Teamplayer sein. Ich habe damit keine Probleme."

Wie die Zusammenarbeit mit Dani Pedrosa im nächsten Jahr bei Honda aussehen wird, kann der Ducati-Pilot derzeit nicht sagen. "Ich bin noch nicht mal dort… Ich kann daher wirklich nichts zu diesem Thema sagen. Ich habe meinen Vertrag mit Honda und ich war der Erste, der dieses Jahr unterschrieben hat, daher keine Probleme für mich."

Stoner hält große Stücke auf Suppo

Dass Stoner zu Honda wechselt hat nichts mit Livio Suppo zu tun, auch wenn der Australier große Stücke auf seinen ehemaligen Teamchef bei Ducati hält. "Ich denke, dass Livio einer der besten im ganzen Fahrerlager ist, um ehrlich zu sein", sagte Stoner zum Thema Suppo und Fairness.

"Das beste Beispiel war mit Marco Melandri. Marco beschwerte sich über viele Dinge, die mit dem Motorrad zu tun hatten, aber Livio arbeitete so hart. Er tauschte Leute, tat alles, was er konnte, um innerhalb des Teams alles zum Funktionieren zu bringen."

"Ich sah ihn nicht in meiner Boxenhälfte, denn wenn alles gut lief, brauchte er nicht da sein. Er arbeitete so hart er konnte für … ich will es nicht sagen, aber … den schwächsten Punkt im Team. Livio ist nicht so, wie alle denken das er ist. Er arbeitet nicht für mich. Honda war von Anfang an an mir interessiert. Mein Vertrag stand an und er hatte absolut nichts damit zu tun. "

Doch Teamplayer Stoner könnte sich in 2011 an diese Trennung in der Box gewöhnen müssen. Gerade Dani Pedrosa und sein Manager Alberto Puig sind dafür bekannt, dass sie sich als einzelne Institution sehen und den Teufel tun werden, um einen Kollegen bewusst zu unterstützten. So ähnlich dürfte das auch in 2011 mit Stoner aussehen.

"Ich weiß nicht, dass es etwas, was wir abwarten und sehen müssen", sagte Pedrosa. "Aber, wie ich gesagt habe, mein Plan ist ja", bekannte sich der derzeitige WM-Zweite klar zur Trennung innerhalb des Teams.