"Wir hätten ordentlich Punkte holen können, doch wir verlassen Deutschland mit leeren Händen!", ärgerte sich Pramac Ducati-Teamchef Paolo Campinoti nach dem MotoGP-Lauf auf dem Sachsenring. Beide seiner Piloten waren gestürzt und kamen daher nicht ins Ziel.

Aleix Espargaro war in den Abbruch-Sturz verwickelt. Der Franzose Randy de Puniet war am Ausgang des Omegas per Highsider aus dem Sattel seiner Honda geflogen und Espargaro hatte nicht mehr ausweichen können, krachte voll in das umherfliegende Bike. Danach gab es einige Diagnosen, wonach er sich sogar Wirbelbrüche zugezogen habe. Doch eingehendere Untersuchungen hoben diese erste Diagnose wieder auf.

"Ich habe mir glücklicherweise nichts gebrochen", räumte Espargaro nun mit den ersten Diagnosen auf, die aber sogar von einem Sprecher des Teams auf dem Sachsenring so bekannt gegeben worden waren. "Ich hatte ein wenig Angst, als ich im Krankenhaus in Chemnitz war, denn die Ärzte hatten keine einheitliche Meinung. Ein paar sagten, dass mein C7-Wirbel gebrochen sei und dass ich zwei Wochen Ruhe bräuchte. Andere aber sagten, dass das ein alter Bruch sei und dass ich weiterhin keine Probleme bekommen würde, wenn ich am nächsten Wochenende mein Motorrad fahre. Glücklicherweise war dann die abschließende Diagnose, dass ich mir bei dem Sturz nichts gebrochen habe."

Espargaro war in den Abbruch-Sturz auf dem Sachsenring verwickelt., Foto: Milagro
Espargaro war in den Abbruch-Sturz auf dem Sachsenring verwickelt., Foto: Milagro

Espargaro brennt nun daher darauf, sein Debüt auf der Piste in der Nähe von Las Vegas zu geben. "Ich habe immer so viel über Laguna Seca und über den Mythos der Korenkzieher-Kurve gehört", so der Spanier. "Jetzt kann ich es nicht erwarten, da hin zu kommen und mir den Richtungswechsel in den Fall einmal selbst anzusehen, was einem den Atem stocken lässt, wie alle sagen. Ich habe die Strecke mit meinen Technikern schon studiert und es wird wichtig, dass wir schon ab Freitag schnell sind und dann an den weiteren Tagen noch mehr Fortschritte machen."

Nach Lichtblick ins Kies

Der Finne Mika Kallio hatte im Qualifying auf dem Sachsenring endlich mal wieder einen Lichtblick zu verbuchen. Mit Rang elf fuhr er seinen besten Startplatz des Jahres bisher heraus. Zwar ist das auch noch nicht die Region, wo der 27-jährige wirklich sein will, aber immerhin war es, verglichen zu den vorangegangenen Läufen, ein Fortschritt.

Laguna Seca wird für Kallio auch Neuland., Foto: Ronny Lekl
Laguna Seca wird für Kallio auch Neuland., Foto: Ronny Lekl

Im Rennen aber gab es keine Punkte. Beim Re-Start nach dem Abbruch kam Kallio nur eine halbe Kurve weit - dann war er mit der Pramac Ducati weggerutscht und musste jegliche Hoffnungen auf einen versöhnlichen Ausgang des Deutschland GPs von sich werfen. "Mir tut das alles sehr leid", sagte Kallio. "Nachdem Aleix raus war, war ich noch der einzige Pilot des Pramac Racing Teams und ich hätte es bestmöglich zu Ende bringen müssen, um meinem Team wenigstens eine kleine Befriedigung zu geben."

"Ich kam zu schnell in der ersten Kurve an und ich verlor hinten den Grip und mein Motorrad rutschte weg", beschrieb Kallio sein extrem kurzes zweites Teilrennen. "Aber ich bin zumindest froh, dass Aleix nach diesem gefährlichen Unfall okay ist. Mir tut es auch leid für Randy, aber wir Fahrer wissen alle, dass so etwas passieren kann, wenn wir Motorrad fahren. Ich hoffe auch, dass er schon bald zurückkommt und mit uns kämpfen kann."

Der US-Grand Prix in Laguna Seca wird für Kallio am Wochenende eine neue Strecke und ein Debüt. "Letztes Jahr verletzte ich mich in Assen und konnte am Rennen in den Vereinigten Staaten nicht teilnehmen", erklärte der Pramac Ducati-Pilot weiter. "Ich habe die Strecke aber schon etwas studiert und mir ein paar Videos aus den letzen Jahren angesehen. Ich sollte nicht allzu viele Schwierigkeiten bekommen, das richtige Gefühl zu finden. Ich werde alles geben, um die in Deutschland verlorenen Punkte wieder gut zu machen."