Bei über 30 Grad Celsius schwitzen in Catalunya heute die großen Drei der MotoGP - Jorge Lorenzo, Dani Pedrosa und Casey Stoner - und die Rookie-Zwei Ben Speis und Aleix Espargaro in der Pressekonferenz. Die Ziele könnten kaum unterschiedlicher sein.

Lorenzo liegt klar an der Spitze der Gesamtwertung und hat zuletzt zwei Rennen in Folge gewonnen. Auch einen Sieg auf heimischen Boden hat er mit Jerez dieses Jahr schon gefeiert. Daher ist auch dies nicht wirklich ein Thema für ihn. "Nach dem Sieg in Jerez ist der Druck weg und wir müssen einfach weitermachen und versuchen, zu gewinnen", so der Yamaha-Werkspilot.

Übermütig will der 23-jährige jetzt aber nicht werden. "Das aller wichtigste ist das Rennen zu beenden. Die Meisterschaft ist noch sehr lang und da sind noch zwölf Strecken übrig, auf denen wir noch fahren. Es ist noch nicht vorbei."

Natürlich kam Lorenzo auch nicht darum die Fragen nach dem Rennen aus dem letzten Jahr zu beantworten. Damals hatte es einen das gesamte Rennen dauernden Kampf zwischen ihm und Teamkollege Valentino Rossi gegeben, den der Italiener erst ganz zum Schluss für sich entschied. Der wird dieses Mal verletzungsbedingt nicht mit von der Partie sein. "Ich erinnere mich sehr gut… Besonders und leider die letzte Kurve! Ich verlor das Rennen, aber ich konnte wenigstens eine wichtige Lektion für die Zukunft lernen", zog Lorenzo einen Schlussstrich unter das Thema.

Ähnliche Ziele bei Pedrosa und Stoner

Die Ziele für das Wochenende bei Honda-Werksfahrer Dani Pedrosa und bei Ducati-Werksmann Casey Stoner sind ähnlich. Beide haben in den ersten sechs Rennen des Jahres an Boden verloren und hier und da wichtige Punkte eingebüßt, die nun aufgeholt werden wollen.

"Ich hatte hier gute und schlechte Rennen und ich hoffe, dass ich gut sein werde", gab der 24-jährige Pedrosa zu Protokoll, der nur einen Steinwurf von der katalanischen Piste entfernt wohnt - in Barcelona. "Ich verlor in Silverstone Punkte und ich hatte dann ein schlechtes Gefühl. Doch ich schlug letzte Woche zurück und wurde Zweiter. Ich nehme das Podium ins Visier. Es ist eine große Lücke bis zur Spitze der Meisterschaft. Ich habe Punkte durch schlechte Resultate verloren und jetzt bin ich auf der Suche nach Konstanz."

Stoner konnte letzte Woche erst seinen ersten Podestplatz des Jahres feiern. In Assen wurde er hinter Pedrosa Dritter, auch weil er in der Schlussphase des Rennens etwas Luft rausnehmen musste, da seine Unterarme heftig pulsierten. "Ich muss abwarten bis ich auf dem Motorrad sitze, um zu sehen wie es ist. Wir haben diese Woche so viel wie möglich getan, aber das ist nichts, was man leicht in den Griff bekommt. Die Arme haben geantwortet und morgen bekommen wir die ersten Indizien dafür, ob wir etwas ändern müssen. Wir werden auch die Position der Lenkerstummel in Augenschein nehmen", so Stoner, der einfach etwas an seiner Ducati feilen will, um dieses Problem auszuräumen.

Stoner warf in Katar schon einen Sieg weg., Foto: Milagro
Stoner warf in Katar schon einen Sieg weg., Foto: Milagro

Das Ziel des Australiers ist klar definiert: "Wir versuchen noch immer in jedem Rennen den Sieg zu holen, wovon wir zumindest schon einen hätten haben sollen", spielte er auf den Sturz vom Saisonauftakt in Katar an, als er souverän in Führung liegend zu Boden musste. "Die Priorität liegt auf diesem Wochenende und diesem Rennen und mit den Fortschritten, die wir zuletzt machen konnten, können wir hier auf ein gutes Resultat hoffen."

Erwartungsdämpfer und Angreifer

Ben Spies - mit Gesamtrang acht und 49 Zählern derzeit bester Rookie - tat in der Pressekonferenz von Barcelona einmal mehr das, was er immer tut: Die Erwartungen dämpfen und bremsen. Man solle seinen Podestplatz aus England und Rang vier vom letzten Wochenende einfach nicht überbewerten. Aber das würde eben doch getan.

Aleix Espagaro will in Spanien eine tolle Show abliefern., Foto: Milagro
Aleix Espagaro will in Spanien eine tolle Show abliefern., Foto: Milagro

"Nach drei in Silverstone und vier in Assen werden die Erwartungen mehr und mehr! Wir werden wie immer alles geben und sehen, was wir tun können. Bisher lief es gut, ich bin glücklich über meine Fortschritte und wir müssen einfach so weiter machen. Assen war gut und ich war gegen Ende des Rennens glücklicher darüber, wie ich fuhr. Wir werden es hier in Catalunya Session für Session nehmen", so der Monster Yamaha Tech 3-Pilot.

Aleix Espargaro wird in Catalunya eine weitere Chance bekommen, vor seinem heimischen Publikum eine gute Show zu liefern. Bei der ersten Chance in Jerez Anfang Mai hatte das mit Rang 14 nicht so gut geklappt. "Ich habe in den ersten zwei Rennen zwei Fehler gemacht, aber in den letzen vier Rennen habe ich mich verbessert. Die Ducati macht mir mehr und mehr Spaß und ich versuche die Lücke zu den Top-Piloten zu schließen", so der Pramac-Pilot.