Eigentlich wurde ein Rennen in Mugello gefahren, dennoch schien die Abwesenheit des verletzten Valentino Rossi am Sonntag das größte Thema zu sein. Jorge Lorenzo zeigte in der Startaufstellung ein Schild mit der Nachricht: "Vale: jeder kann Schmerz fühlen, aber nicht jeder kann eine Legende sein." Auf der Ducati-Tribüne hoben die Fans rote und weiße Zettel, die im Gesamtbild den Schriftzug "Vale" ergaben und vor dem Rennstart sprach Rossi dann mit dem Streckensprecher am Telefon, was die 76.814 anwesenden Fans zu lautem Jubel veranlasste.

Pedrosa auf und davon

Irgendwann war der Schienbeinbruch des Italieners aber doch Nebensache und es ging um das Rennen. Bei dem hatte am Ende Dani Pedrosa die Nase vorne, der vom Start weg dem Feld davonfuhr und nie gefährdet war. Der Spanier konnte in den letzten Runden sogar Tempo rausnehmen und gemütlich ins Ziel fahren. Hinter dem Honda-Werksfahrer stritten Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso um Platz zwei, wobei der Spanier die Oberhand behielt, nachdem ihm der Italiener doch mehr zugesetzt hatte, als er dachte - richtig angreifen konnte er aber nie.

Viel Unterhaltung bot der Kampf um Rang vier, der zwischen Marco Melandri, Randy de Puniet und Casey Stoner ausgetragen wurde. Stoner und Melandri hatten auf den weichen Hinterreifen gesetzt, wodurch De Puniet vor allem in der späteren Phase des Rennens einen Vorteil haben sollte, doch Stoner und Melandri steckten nicht zurück. In der letzten Runde packte Stoner seine Kämpferqualitäten aus, nachdem er sich lange ruhig verhalten und seine Reifen geschont hatte. Er stach seine beiden Kontrahenten aus und rettete Rang vier über die Ziellinie. Melandri behauptete sich vor De Puniet und wurde Fünfter.

Hayden stürzt früh

Ben Spies fuhr die meiste Zeit des Rennens nicht weit hinter dem Kampf um Rang vier, konnte aber nie eingreifen. Er begnügte sich am Ende mit Position sieben. Aleix Espargaro, Marco Simoncelli und Loris Capirossi schlossen die Top Ten ab. Simoncelli entging eine bessere Position kurz nach dem Start, da er einmal kurz durch den Kies musste. Hiroshi Aoyama, Hector Barbera, Colin Edwards und Alvaro Bautista waren die letzten vier Piloten in der Wertung. Nicht das Ziel gesehen hatten Nicky Hayden, dem in Runde sechs ausgerechnet in der Kurve vor der Ducati-Tribüne die Front wegrutschte. Mika Kallio stürzte in der neunten Runde aus dem Rennen.

In der Weltmeisterschaft führt weiter Lorenzo. Er hält nun bei 90 Punkten und liegt damit 25 Zähler vor Pedrosa. Der verletzte Rossi ist momentan noch Dritter. Mit 61 gesammelten Punkten ist er 29 Zähler hinter seinem Teamkollegen. Rossi bald eingeholt haben wird Dovizioso, der nun 58 Punkte auf dem Konto hat. Nach seinem Ausfall bleibt Hayden mit 39 Zählern auf dem fünften Rang.