Erfahrung hat einige Vorteile, so auch den, dass man darauf bauen kann, um es sich etwas leichter zu machen. Beispielsweise konnte Colin Edwards am Freitag in Mugello auf die Erfahrungen mit seinem Setup von 2009 bauen und sich damit auf den vierten Trainingsrang fahren, nachdem er in diesem Jahr bislang Probleme gehabt hatte. "Nichts hat für mich diese Saison funktioniert, also haben wir das Setup meiner Maschine heute völlig verändert. Ich sagte meinem Team, es soll das Setup so umbauen, damit es wie in Mugello im Vorjahr ist, als ich mein bestes Ergebnis [Platz sechs] an dieser Strecke holte. Wir haben die Fahrposition geändert und mein Gewicht nach vorne verlegt, da ich diese Saison Probleme hatte, das Gewicht vorne zu halten", sagte Edwards.

Dadurch fühlte sich die Maschine für ihn viel natürlicher an und tat das, was er von ihr wollte. Bislang war es in diesem Jahr eher so gewesen, dass er warten und sich wundern musste, was das Motorrad tun würde. "Jetzt dreht sie einfach und es fühlt sich so an, als wäre ich viel weniger Zeit auf der Seite des Reifens. Ich lenke jetzt sehr schnell ein und komme nicht nach außen oder muss nicht hart arbeiten, um die Maschine um die Kurve zu bekommen", erklärte der Texaner und bedankte sich bei Team und Yamaha, da sich die M1 wieder wie seine Maschine anfühlte.

Spies von null auf sechs

"Superspaß" hatte auch Ben Spies gehabt, der Mugello zwar als schwer zu lernen erlebte und in einigen Kurven nur schwer den Rhythmus fand, aber nach den zuletzt schwierigen Wochenenden gleich einmal in die Top Sechs fuhr. "Das ist auf einer technisch so schwierigen Strecke wirklich gut für mich. Es fühlt sich nicht so an, als hätte ich Sechster sein sollen und ich nehme an, das ist ein gutes Zeichen. Ich dachte, ich wäre ordentlich unterwegs, als ich dann sah, ich bin Sechster, war ich hin und weg, da ich glaubte, ich wäre Zehnter oder gerade außerhalb der Top Ten", meinte er.

Ein paar Probleme hatte Spies aber noch. So störte ihn der verletzte Knöchel aus dem Trainings-Sturz von Le Mans nach wie vor, da die Bänder beschädigt sind. "Das spüre ich aber nur, wenn ich mich auf der Geraden klein machen will. Es ist keine große Verletzung, aber es wird ein paar Wochen dauern, bis das voll verheilt ist", sagte Spies. So schmerze es auf der Maschine zwar, mache ihn aber nicht langsamer. Die Konkurrenz sollte sich hingegen Sorgen darüber machen, dass Spies glaubte, er könne in Mugello wie auf jeder für ihn neuen Strecke noch viel an Zeit herausholen. "Dass ich auf einer so schwierigen Strecke an meinem ersten Tag Sechster bin, gibt mir viel Selbstvertrauen", richtete der Amerikaner schon einmal aus.