Bei seinem Gaststart vor heimischem Publikum in Spielberg meldete sich Lokalmatador Jakob Rosenthaler bereits mit einer ordentlichen Vorstellung in der Motorrad-Weltmeisterschaft an. Seine Moto3-Premiere beendete er mit Platz 22 und beachtlichen 24,987 Sekunden Rückstand, konnte dabei gleich vier Stammfahrer hinter sich lassen. Optimistisch erklärte der 18-Jährige daher im Anschluss, dass nur Details zur Spitze fehlen würden. In Misano bekam er am vergangenen Wochenende nun die Gelegenheit, die positiven Eindrücke vom Red Bull Ring zu bestätigen.
Die Reise an die Adriaküste bedeutete für Rosenthaler dabei allerdings einen gewissen Sprung ins Unbekannte, den auf dem 4,226 Kilometer langen Misano World Circuit war der gebürtige Linzer einzig im Jahr 2022 im Rahmen der JuniorGP-Rennserie schonmal zu Gast. Anders als in Spielberg konnte er also nicht auf sonderlich viele Erfahrungswerte zurückgreifen. Einen sichtbaren Abrieb tat ihm das allerdings nicht: Den Freitag beendete Rosenthaler als 23., lediglich 1,469 Sekunden hinter der Moto3-Spitze.
Qualifying-Schwäche bremst Jakob Rosenthaler aus
"Viele Dinge waren sicher besser als beim letzten Mal, vor allem die Trainings. Dort konnte ich eigentlich ganz gute Zeiten fahren", bilanziert der Österreicher deshalb erfreut. In das Q1 konnte er diesen Schwung dann allerdings nicht mitnehmen: "Was nicht funktioniert hat, war wie beim letzten Mal das Qualifying. Dort musste ich wieder alleine fahren, da hat die Strategie nicht gepasst. Alleine in diesem Feld gute Zeiten zu fahren, ist einfach noch nicht drin. Ich brauche da noch eine Referenz, um konkurrenzfähige Zeiten zu fahren."
Rosenthaler kam deshalb nicht über den 27. und letzten Startplatz hinaus, welcher ihn im Rennen dann natürlich vor eine schwere Aufgabe stellte. Doch der 18-Jährige kämpfte sich zurück und beendete den San Marino GP auf Platz 19, unter anderem acht Sekunden vor dem Schweizer Stammfahrer Noah Dettwiler. Mit 32,188 Sekunden war der Rückstand auf Sensationssieger Angel Piqueras diesmal allerdings etwas größer. "Das Rennen war nicht gut, nicht schlecht", meint Rosenthaler deshalb. "Ich hatte ein paar gute Fights und habe mich zum Start ganz gut aus dem Chaos heraushalten können, um mich mitziehen zu lassen."
Seine beiden Wildcard-Starts mit dem IntactGP-Team in diesem Jahr enden somit ohne WM-Punkte. Wie fällt das Fazit des jungen Österreichers aus? "Wir sind ohne Erwartungen hergekommen und haben uns dort einsortiert, wo wir uns zeitentechnisch gesehen haben", meint Rosenthaler. "Ich wollte natürlich schon etwas bringen, womit keiner gerechnet hatte, aber es ist nicht leicht, in diesem Feld daherzukommen und etwas Besonderes auszurichten. Das ist extrem schwer." Aber: "Man lernt mit jeder Session und wird von Session zu Session besser."
Jakob Rosenthaler: Mit starker JuniorGP-Ergebnissen 2025 dauerhaft in die Moto3?
Speziell konnte sich Rosenthaler während der zwei Grand-Prix-Starts ein Bild davon machen, was ihm derzeit im Vergleich mit den Moto3-Stammfahrern noch fehlt. "Es sind einige kleine Details beim Fahrstil oder technische Sachen, die ich vorher schon verbessern kann", berichtet er. "Lauter kleine Details eben, die wir noch zusammenfügen müssen. Das zeigen auch die Daten: Wenn es in einer Kurve passt und ich alles richtig mache, bin ich nah dran und verliere nicht viel. Das aber über eine gesamte Runde bzw. eine gesamte Renndistanz bringen zu können, fehlt mir aktuell noch."
Unklar ist, wie es 2025 mit dem 18-Jährigen weitergehen wird. Dabei sollen auch die Ergebnisse in den restlichen drei Rennwochenenden der JuniorGP in Jerez, Aragon und Valencia eine große Rolle spielen. Mit den Erfahrungen aus der Moto3 im Rücken will Rosenthaler voll angreifen: "Das Ziel muss jetzt sein, in jedem Rennen in die Top Fünf oder auf das Podium zu fahren und wenn du dort bist, ist ein Sieg auch schnell drin." Ob das klappt, werden die kommenden Monate zeigen. Hilfreich wären gute Resultate jedenfalls, denn der Traum bleibt 2025 ein Stammplatz in der Motorrad-WM: "Das ist mein Ziel!"
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