In Aragon erlebte Noah Dettwiler zuletzt sein bestes Moto3-Rennwochenende seit dem Grand Prix von Amerika im April. Platz 17 in herausfordernden Bedingungen im Motorland machte Hoffnung auf eine Trendwende, die sich in Misano aber nicht bestätigte - allerdings aus Gründen, auf die Dettwiler keinen Einfluss nehmen konnte.

Pünktlich zum Start des GP-Wochenendes an der Adriaküste erwischte den 19-Jährigen nämlich eine hartnäckige Krankheit, die Rätsel aufgab. "Ich war das gesamte Wochenende über krank, weshalb es für mich hier in Misano wirklich schwer war", berichtete Dettwiler am Sonntag. "Ich verstehe nicht, was ich mir eingefangen habe. Ich habe viele Tests gemacht, dabei konnte außer Ermüdung und einem Verlust von Energie aber nichts festgestellt werden. Das ist wirklich komisch."

MotoGP entgeht Katastrophe: Moto2-Bike kracht in Aprilia-Box! (06:24 Min.)

Schwierigstes Rennen! Noah Dettwiler beißt sich durch Misano-Wochenende

Eine Magen-Darm-Grippe, wie sie sich die Repsol-Honda-Piloten Joan Mir und Luca Marini in den vergangenen Tagen eingefangen haben, kann also ausgeschlossen werden. Anders als die beiden MotoGP-Stars kämpfte sich Dettwiler dennoch durch das komplette Rennwochenende, musste seiner fehlenden Kraft dabei aber Tribut zollen. Im Qualifying reichte es nur zum drittletzten Startplatz, im Rennen nur zu Platz 20 mit 38,080 Sekunden Rückstand auf Sensationssieger Angel Piqueras.

"Das war eines der schwierigsten Rennen meines Lebens. Ich wollte nur irgendwie durchfahren und habe es hinbekommen", bilanzierte der sichtlich erschöpfte Schweizer am Sonntagnachmittag nach Zielankunft. Sämtliche Hoffnungen auf ein gutes Resultat waren dabei früh zunichte gemacht worden. In der zweiten Kurve musste Dettwiler nämlich einer Kollision mehrerer Fahrer, ausgelöst von David Munoz, ausweichen und verlor dadurch gleich zu Beginn den wichtigen Anschluss an das Mittelfeld.

Noah Dettwiler fuhr in Misano mit Tatchakorn Buasri auf den hinteren Plätzen, Foto: LAT Images
Noah Dettwiler fuhr in Misano mit Tatchakorn Buasri auf den hinteren Plätzen, Foto: LAT Images

Noah Dettwiler: Neuer Angriff beim zweiten Misano-Rennen

In Anbetracht seines körperlichen Zustands war an eine Aufholjagd nicht zu denken, weshalb der CIP-Green-Power-Pilot die meiste Zeit des restlichen Rennens alleine auf der Strecke verbrachte. Vorzeitig aufgeben war allerdings keine Option: "Es war eigentlich schade. Als ich in den ersten Runden noch - mehr oder weniger - wollte, habe ich direkt den Anschluss an die Gruppe verloren. Ich konnte dann trotzdem irgendwie einen Rhythmus aufbauen, aber die letzten Runden… Ich wollte einfach nur noch ins Ziel kommen und das Rennen abschließen, um so viele Information wie möglich für das Rennen in zwei Wochen mitzunehmen."

In zwei Wochen gastiert die Motorrad-WM zum Emilia-Romagna-GP (20. bis 22.09.) nämlich gleich noch ein zweites Mal in Misano. Dort kann Dettwiler die Erkenntnisse vom Sonntag dann gut gebrauchen: "Ich werde versuchen, mich so gut wie möglich zu erholen und in zwei Wochen gestärkt zurückkommen."