Noah Dettwiler erlebte zuletzt ein hartes Moto3-Rennwochenende nach dem anderen. Hatte der junge Schweizer in Austin noch seine ersten WM-Punkte erzielt, ging ihm anschließend das Gefühl für das Motorrad verloren. Die nötige Pace fehlte, zudem brachte er sich durch eigene Fehler immer wieder selbst um bessere Resultate. Seit dem Frankreich GP Mitte Mai schaffte es Dettwiler dadurch nicht mehr in die Top 20 der kleinsten WM-Klasse.
Speziell die beiden 'Heimrennen' am Sachsenring und in Spielberg verliefen mit den Plätzen 23 und 24 äußerst enttäuschend. Der Österreich Grand Prix vor zwei Wochen stellte dabei auch Dettwilers bislang schlechtestes WM-Resultat dar, selbst der österreichische Wildcard-Pilot Jacob Rosenthaler kam zwei Plätze vor ihm ins Ziel. Eine heftige Klatsche, von der sich der 19-Jährige in Aragon jedoch gut erholt zeigte.
Noah Dettwiler meistert schwere Aragon-Bedingungen
Bei der Rückkehr ins Motorland, wo die Motorrad-WM zuletzt 2022 gefahren war, betraten alle Moto3-Piloten mehr oder weniger Neuland, da während der zweijährigen Abstinenz ein neues Asphaltband verlegt worden war. Die geringen Gripverhältnisse stellten das gesamte Fahrerfeld bereits am Freitag vor große Probleme, verbesserten sich aber auch an Samstag und Sonntag nicht, da der aufgefahrene Grip durch nächtliche Regenfälle jeweils wieder von der Strecke gespült wurde.
Da es in der Moto3 seit Saisonbeginn 2023 kein Warm Up mehr gibt, wurde speziell der Grand Prix dadurch eine Reise ins Ungewisse. Von Sichtungs- und Aufwärmrunde abgesehen konnten sich Dettwiler und Co. kein Bild von den Bedingungen auf der teils noch nassen und äußerst schmutzigen Strecke machen. "Ich denke, dass das eines der schwierigsten Rennen meiner Karriere war mit diesen schwierigen Streckenverhältnissen. Das war echt 'tricky' mit dieser sandigen Strecke und sehr rutschig", berichtete der Schweizer daher wenig überraschend nach Rennende.
Die herausfordernden Bedingungen hatte Dettwiler zuvor aber mit Bravour gemeistert. Als 17. überquerte er die Ziellinie nur knapp außerhalb der Punkteränge und egalisierte damit sein zweitbestes Saisonergebnis vom Auftaktrennen in Katar. "Ich hatte einen guten Start und eine super erste Runde. Ich konnte das endlich mal umsetzen, worin ich mich verbessern musste: Die erste Runde. Ich konnte mal Fahrer überholen und war am Anfang sehr schön in der vorderen Gruppe dabei", freute er sich entsprechend.
Fahrfehler kostet Noah Dettwiler Punkte-Chance
Bis in die achte Rennrunde hinein hatte sich Dettwiler am hinteren Ende der Verfolgergruppe des Spitzenfeldes halten können. "Dann habe ich leider einen Fehler gemacht und in einer Runde zwei bis drei Sekunden verloren. Dadurch habe ich den Anschluss verloren und bin ein paar Runden alleine gefahren", fährt die Startnummer 55 fort. In der Schlussphase folgte dann noch ein harter Zweikampf mit dem Spanier David Almansa, den Dettwiler nach mehreren Positionstäuschen für sich entscheiden konnte.
Zwar fehlten dem CIP-Green-Power-Piloten bei Zielankunft dadurch knapp 15 Sekunden auf die Punkteränge, einen klaren Fortschritt zu den zurückliegenden Grand Prix wollte er aber dennoch erkannt haben. "Uns ist ein solides Wochenende gelungen, wir haben als Team super gearbeitet", bilanziert Dettwiler. Die Vorgabe für den San Marino GP (06. bis 08.09.) ist klar: "Jetzt müssen wir so weiterarbeiten, damit wir in Misano weitere Schritte machen können."
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