Die Motorrad-WM hatte am vergangenen Wochenende nicht nur die zwei deutschsprachigen Piloten Stefan Bradl und Noah Dettwiler am Start, sondern mit Jakob Rosenthaler auch einen echten Lokalmatador am Red Bull Ring in Spielberg. Der 18-Jährige kam im Zuge einer Wildcard im IntactGP-Team zum Einsatz. Sein Rennen auf der großen Bühne der Motorrad-WM bewertet der Österreicher als positiv. Die Erwartungen an den zweiten Einsatz in Misano sind gestiegen.

Platz 22 und 24 Sekunden Rückstand auf den Rennsieger David Alonso standen am Ende des Rennens über 20 Rennrunden in der Steiermark zu Buche. Einen WM-Punkt sammelte Rosenthaler damit zwar nicht, ein Ausrufezeichen konnte er dennoch setzen, indem er vier WM-Stammpiloten hinter sich ließ. Über die Erfahrungen beim Rennwochenende beim Österreich-GP freut sich der Linzer ganz besonders.

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Jakob Rosenthaler: Harte Zweikämpfe keine Überraschung

"Es war etwas ganz Besonderes, ich war den ganzen Tag schon etwas aufgeregt", offenbarte Rosenthaler nach dem Rennen der Moto3 im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Zum Glück hatte ich aber alles einigermaßen unter Kontrolle, so dass ich nicht zu nervös war. Nach dem Start war dann eigentlich alles wie immer, das hat gepasst."

"Das Rennen lief ganz gut, ich bin gut weggekommen am Start und habe eigentlich das gesamte Rennen in einer Vierer- oder Fünfer-Gruppe gekämpft." Die harte Gangart der Weltmeisterschaft hat den Intact´-GP-Piloten nicht überrascht, diese ist er schon aus der Junioren-WM und dem Red Bull Rookies Cup gewöhnt. "Das war eigentlich ein relativ gesittetes Rennen. Bei den Junioren und im Rookies Cup geht das teilweise noch härter zu und dir fährt jemand ins Motorrad, wenn es ums Podium geht", erklärte Rosenthaler.

Im Rennen duellierte er sich lange Zeit in einer großen Gruppe, Foto: IntactGP
Im Rennen duellierte er sich lange Zeit in einer großen Gruppe, Foto: IntactGP

Jakob Rosenthaler: Präzision der Spitzenfahrer fehlt noch

Den Unterschied machen die WM-Piloten an der Spitze eher mit ihrem Fahrstil. Dort will sich der Österreicher noch einiges abschauen. "Es sind nur Details, kleine Sachen. Ich verliere in jeder Kurve vielleicht ein oder zwei Zehntel, weil sie einfach noch später Bremsen und noch besser den Scheitelpunkt treffen. Da nutzen sie einfach ihre gesamte Erfahrung und sind sehr präzise. Es gibt nicht den einen großen Punkt, der mir fehlt. So fehlt es eben etwas in der Rundenzeit."

Ob Rosenthaler eine Zukunft im Paddock der Motorrad-WM hat, ist noch offen. Eine weitere Wildcard steht aber bereits fest: In Misano darf er erneut in das Geschehen der Moto3 eingreifen. Dort soll eine Leistungssteigerung her. "Das Wichtigste ist, dass wir uns in Misano im Vergleich zu Österreich steigern. Der Abstand nach vorne muss geringer werden, das müssen wir besser machen. Natürlich möchten wir auch von den Platzierungen her weiter vorne unterwegs sein."

Wie es über die aktuelle Saison mit Rosenthaler weitergeht, bleibt abzuwarten. "Es liegt noch nichts konkretes vor und wir führen momentan auch keine Gespräche", gestand er in Spielberg bezüglich einer Beschäftigung als Stammfahrer in der Moto3. "Jetzt gilt es erstmal die JuniorGP und die Wildcard in Misano ordentlich über die Bühne zu bringen, dann sehen wir weiter."