Nach einer guten Qualifikation von Platz 16 aus ins Rennen gegangen, zeigte der Sohn des fünffachen GP-Siegers Peter Öttl konsequent die Ellbogen und erreichte schon in der dritten Runde erstmals die Punkteränge. In ständigem Gerangel mit erbittert kämpfenden, starken Gegnern, zu denen neben Ajo auch John McPhee, Jakub Kornfeil, Isaac Viñales, Niccoló Antonelli und Romano Fenati zählten, wechselten immer wieder die Positionen, wobei Öttl nach zwei Dritteln der Renndistanz sogar auf Rang zwölf vorschnellte. Erst, als ein weiterer Konkurrent direkt vor ihm stürzte und Öttl ausweichen musste, riss der Anschluss zu den Vorderleuten ab.

Dass Öttl so gut mithalten konnte, war auch die Konsequenz aus zwei erfolgreichen Trainingstagen, an denen sich Öttl von Anfang an in Szene setzen konnte. Nach dem zehnten Rang im ersten freien Training am Freitagvormittag rutschte am Nachmittag zwar vorübergehend auf den 28. Platz zurück. Am Samstag war er aber wieder zur Stelle und ließ auf Platz 17 im dritten freien Training eines seiner bisher stärksten Qualifikationtrainings folgen, bei dem er den Rückstand auf Maverick Viñales an der Spitze auf zwei Sekunden verkürzte.

"Philipp ist heute ein hervorragendes Rennen gefahren", zog Peter Öttl, Philipps Manager und Data Recording-Spezialist des Teams, Bilanz. "Er hat lange Zeit um Platz zwölf gekämpft, und dieses Resultat wäre auch wäre möglich gewesen. Die Gruppe reichte bis Platz neun nach vorn, und Philipp fuhr Top-Zeiten, mit denen er sich auf jeden Fall Punkte verdient gehabt hätte. Aber man ist nicht allein auf der Strecke: Arthur Sissis ist vor ihm gestürzt, er musste ausweichen, dann war die Lücke da. In der letzten Kurve hat er den 15. Platz dann noch an den erfahreneren Niklas Ajo verloren. Nichtsdestotrotz zeigte er das bisher stärkste Rennen in diesem Jahr, was das bisher stärkste Wochenende abrundet. Wirklich schade, dass ein so gutes Rennen nicht mit einem Punkt belohnt wird. Doch er konnte durch Kampf mit so starken Fahrern in dieser Gruppe extrem viel lernen, und das ist etwas, was er in die letzten sechs Rennen d ieser Saison mitnehmen kann!"

Philipp Öttl: "Vier Runden vor Schluss hat Arthur Sissis einen Sturz gebaut, Ajo und ich mussten ausweichen und durch den Dreck, was diese Runde und die Chance auf eine Top-Platzierung zunichte gemacht hat. Natürlich habe ich mir danach Mühe gegeben, Ajo noch zu halten. Ich hatte ihn auch unter Kontrolle, bis ich in der letzten Kurve zu weit hinausgetragen wurde. Danach kam ich nicht mehr an ihn heran. Ich denke, diesmal wären Punkte drin gewesen, aber es ist blöd gelaufen und hat nicht sein sollen. Trotzdem haben wir das bislang beste Wochenende in dieser Saison erlebt. Jetzt versuchen wir unser Glück beim nächsten Rennen in Misano, einer Strecke, die mir sehr gut gefällt!"