Dreimal durfte Marcel Schrötter in der laufenden Moto2-Saison den verletzten Deniz Öncü beim Ajo-Team ersetzen. Auch beim zehnten Saisonrennen in Silverstone verpasste der Supersport-WM-Pilot die Punkteränge, hat dafür aber eine Erklärung. Schrötter ist sich sicher: Das Potenzial für WM-Zähler ist da.

Moto2-Stürze kosten ihm viel Zeit

Nach 17 Rennrunden kam Schrötter auf Rang 17 mit 22,3 Sekunden Rückstand auf den Rennsieger Jake Dixon ins Ziel. Schrötter war dabei im überwiegenden Teil des Rennens in der Verfolgergruppe unterwegs. Der letzte WM-Punkt fuhr in Form von Marcos Ramirez auf Rang 15 etwa 4,5 Sekunden vor ihm. Genau diesen 15. Platz hatte Schrötter vor dem Rennen als Ziel ausgemacht. Dass es schlussendlich nicht reichte, konnte er nach dem Rennen erklären.

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"Da kann so viel passieren, wenn man hinten festsitzt", erklärte der ehemalige Moto2-Stammfahrer, der von Position 26 ins Rennen gegangen war. Durch stürzende Fahrer vor ihm verlor der Deutsche tatsächlich viel Zeit. Unter anderem musste er Jaume Masia ausweichen, der nach den S-Kurven per Highsider abflog. "Die Situation, als wir gerade auf die Gegengerade einbogen, kostete nicht nur mir den Schwung, sondern allen anderen Fahrern hinter mir auch. Dadurch entstand sofort eine große Lücke zu der Gruppe, die um die letzten Punkte kämpfte. Diese Lücke konnte ich dann nicht mehr schließen", gestand Schrötter.

Schrötter: Umstieg auf Moto2 und Pirelli sehr schwer

"Das war schade, weil ich eine gute Pace fahren konnte und meine Gruppe die meiste Zeit angeführt habe. Ich fuhr sogar oft die gleichen Zeiten, wenn nicht sogar manchmal schneller als die Jungs auf den Positionen 10 bis 13", erkannte der 31-Jährige. "So gesehen konnte man das Potenzial sehen, es war ein solides Rennen. Wenn man jedoch mit so einem Rückstand in das Wochenende startet, macht es das nicht einfach. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Rennmaschinen trägt natürlich auch dazu bei. Trotzdem muss es möglich sein von Anfang an besser zu sein und dann einen besseren Startplatz zu haben", zeigte sich Schrötter selbstkritisch.

Im Rennen konnte sich Schrötter in der Verfolgergruppe nur Baltus geschlagen geben, Foto: Red Bull KTM Ajo
Im Rennen konnte sich Schrötter in der Verfolgergruppe nur Baltus geschlagen geben, Foto: Red Bull KTM Ajo

Probleme machten ihm auch in Silverstone einmal mehr die Eingewöhnung an die Kalex-Maschinen mit Triumph-Motoren. Dazu kommen die neuen Pirelli-Reifen, die seit diesem Jahr in der mittleren Klasse der Motorrad-WM eingesetzt werden. "Die Umstellung ist einfach unglaublich schwierig. Dementsprechend beginnt das Wochenende schon mit großem Rückstand, der dann nicht mehr einzuholen ist", erklärte Schrötter. "Hier in Silverstone war es wegen der schwierigen Strecke noch komplizierter. Dazu kommt, dass die Klasse auf einem sehr hohen Niveau unterwegs ist. Die Jungs sind mega-schnell und können aus den Pirelli-Reifen im Qualifying mehr aus einer Runde herausholen. Das sind Dinge, die man nicht mit einem Fingerschnippen erreichen kann. Man kann also nicht erwarten, dass man einfach auf ein Moto2-Bike springt und ohne weiteres vorne mitmischen kann."

Damit geht Schrötter aus drei Renneinsätzen in Assen, am Sachsenring und in Silverstone mit einem 18. Und zwei 17. Plätzen zurück in das Paddock der Superbike-WM. Dort wartet bereits am kommenden Wochenende das nächste Supersport-Event in Portimao. Ob Schrötter auch beim nächsten GP der Moto2 in Österreich (16. bis 18. August) in Spielberg zum Einsatz kommt, ist noch unklar.