Nach einem enttäuschenden Wochenende in Mugello, das nach acht Runden in Turn 3 endete, wollte Lukas Tulovic in Deutschland wieder angreifen. Auch auf heimischen Boden lief jedoch nicht viel zusammen: Der Bayer scheiterte bereits in Q1 und stürzte im Rennen ein zweites Mal in Folge. Die Reise nach Assen zum letzten Saisonrennen vor der Sommerpause muss Tulovic somit punktlos antreten.

Dabei hatte der Deutschland-Grand-Prix für den Moto2-Piloten eigentlich gut begonnen: Tulovic kam von seinem Startplatz 21 gut weg und machte gleich in der ersten Kurve einige Positionen gut, wodurch er die erste Runde auf Platz 17 und in Reichweite der Punkteränge beendete. "Ich war hinter Ai Ogura und wollte unbedingt mit ihm mithalten, nachdem er mich in der ersten Runde sogar ein bisschen aufgehalten hatte", erinnert sich der IntactGP-Pilot am Sonntagnachmittag.

Als der Japaner das Tempo in der Folge anzog, gab Tulovic alles, um mithalten zu können. Dabei verlor er in der sechsten Runde in der Schlusskurve T13 jedoch das Vorderrad seiner Kalex-Maschine: "Den Sturz selbst kann ich mir nicht 100-prozentig erklären, denn es hat sich plötzlich wieder ein wenig gefangen. Aber dann bin ich sehr unsanft abgeflogen und wurde auch vom Motorrad leicht getroffen. Es war an einer sehr schnellen Stelle, der Abflug ins Kiesbett war sehr schmerzhaft."

Tulovic nach Sturz unverletzt: Dutch TT nicht in Gefahr

Der gebürtige Bayer wurde daraufhin ins Medical Center gebracht, um sich einer Untersuchung durch die MotoGP-Ärzte zu unterziehen. Diese konnten aber schnell Entwarnung geben, Tulovic zog sich keine Verletzungen zu und blieb bis auf einige Blessuren von Schlimmerem verschont. Ein Start bei der Dutch TT in Assen ist somit nicht in Gefahr, er wurde von den MotoGP-Ärzten als 'fit' eingestuft.

Für Tulovic selbst ist das jedoch die einzige positive Nachricht des Wochenendes. "Es ist schade und es tut mir leid für das Team und alle Fans, die zum Sachsenring gekommen sind, dass mir dieser dumme Sturz ausgerechnet beim Heimrennen passiert ist", sagt er. "Im Moment fühle ich mich wie ein Gladiator, mit einigen blauen Flecken und offenen Wunden sowie einer dicken Lippe. Ich glaube nicht, dass es viel Spaß machen wird, morgen früh aufzustehen."

Tulovic hadert: WM-Punkte wären möglich gewesen

Besonders bitter: Der Deutsche ist sich sicher, dass er im weiteren Rennverlauf noch einige Positionen hätte gutmachen und auf heimischem Boden um WM-Punkte kämpfen können. "Ich bin ein bisschen traurig, denn nach einer chaotischen Anfangsphase hatte ich nach ein paar Runden das Gefühl, dass ich das Tempo mitgehen kann. Das Motorrad funktionierte gut und ich fühlte mich stark. Die Änderung, die wir vorgenommen haben, hatte einen positiven Effekt. Ich bin mir sicher, dass ich gegen Ende des Rennens ein hohes Tempo hätte halten können."

Dazu kam es bekanntlich nicht, stattdessen endete das Rennwochenende zum zweiten Mal in Folge im Kiesbett. Tulovic will die Enttäuschung nun schnellstmöglich abhaken und beim letzten Rennen vor der Sommerpause auf dem starken Frankreich-GP, der mit Platz elf endete, aufbauen: "Das hätte, wäre, wenn hilft jetzt auch nichts. Nächste Woche in Assen müssen wir es besser machen."