Unschöne Nachricht für alle deutschsprachigen Motorrad-Fans: Marcel Schrötter verlässt das Liqui Moly Intact GP Team zum Ende der Saison 2022 nach sechs gemeinsamen Jahren. Der auslaufende Vertrag des 29-jährigen Deutschen wird nicht mehr verlängert. Das verkündeten das Intact-GP-Team und Schrötter selbst am Rande des Qualifying-Samstags der Moto2 in Misano bei 'ServusTV'.

"Sechs Jahre sind eine sehr lange Zeit", blickt Teammanager Jürgen Lingg zurück. "Wir haben gemeinsam viele schöne Dinge erlebt, Pole Positions und Podien. Und das Menschliche zwischen uns war natürlich auch richtig gut. Wir sind richtig zusammengewachsen, sind wie eine kleine Familie. Aber nach so langer Zeit muss man manchmal einfach sagen: 'Wir machen jetzt einen Neuanfang'."

Die Entscheidung, die Partnerschaft mit Schrötter über 2022 hinaus nicht mehr fortzusetzen, fiel ihm sichtlich schwer. In bislang 95 gemeinsamen Renneinsätzen feierte das Intact-GP-Team insgesamt fünf Podestplätze und drei Pole-Positions mit dem Deutschen, einzig ein Sieg blieb dem Duo verwehrt. Zuletzt lief es allerdings nicht mehr reibungslos, Schrötters letzter Podestplatz datiert vom ersten Österreich-GP 2020. Vierte Plätze waren seither das Maximum, das Team entwickelte sich zunehmend rückwärts. Deshalb nun also der Neustart - ohne Schrötter.

"Es war nicht meine Entscheidung", bestätigt der gebürtige Plugdorfer im Interview bei 'ServusTV'. Böses Blut gebe es dennoch nicht: "Wir hatten die Superbike in den letzten Monaten ja schon häufiger erwähnt. Wenn dort eine interessante Möglichkeit entsteht, könnte das für meine Zukunft interessant sein. Der Entscheid hätte so oder so sein können und er wäre so oder so schwierig gewesen - egal von welcher Seite er getroffen wird."

Schrötter und Intact GP durften viele Erfolge bejubeln, Foto: Dynavolt Intact GP/Fritz Glänzel
Schrötter und Intact GP durften viele Erfolge bejubeln, Foto: Dynavolt Intact GP/Fritz Glänzel

Wie es nun für Schrötter weitergeht, ist unklar. Ein Wechsel innerhalb der Moto2 erscheint ausgeschlossen, wodurch 2023 wohl kein deutschsprachiger Fahrer mehr in der Motorrad-Weltmeisterschaft antreten wird. Stattdessen dürfte Schrötter den Absprung in die World-Superbike-WM wagen, auch wenn dort wohl kein Top-Platz zu vergeben sein dürfte.

Schrötter selbst äußerte sich am Samstag nicht zu seiner Zukunft. Noch-Teamchef Lingg verabschiedete den Deutschen allerdings mit warmen Worten: "Ich hoffe, dass er für seine Zukunft das findet, was er möchte und eine neue Herausforderung angehen kann."