Im Vorjahr wurde Pedro Acosta zum Shootingstar der Motorrad-Weltmeisterschaft. In seiner Rookie-Saison sicherte er sich direkt den Moto3-WM-Titel. Acosta stieg daraufhin für 2022 in die Moto2 auf. Der Saisonstart verlief holprig, in Mugello konnte der 18-Jährige aber sein erstes Rennen in der mittleren Kategorie gewinnen. Acosta ließ darauf einen sechsten Rang in Barcelona und einen zweiten Platz am Sachsenring folgen, ehe ihm ein Oberschenkelbruch einen Start in Assen unmöglich machte.

Im Interview spricht Acosta über seine erste Saisonhälfte, den Weg zurück nach der Verletzung und seine Ziel für den Rest des Jahres 2022.

Pedro, wie fällt dein Fazit zu deiner ersten Saisonhälfte in der Moto2 aus?
Pedro Acosta: Positiv, obwohl wir nicht so in die Saison gestartet sind, wir uns das erhofft hatten. Nach zwei Rennen ohne Punkte in Argentinien und Portugal sowie meinem Sturz auf P1 in Frankreich haben wir es aber geschafft, das Ruder herumzureißen. Wir sind mit einem Sieg, einem zweiten Platz und einer Pole-Position in die Sommerpause gegangen. Wir sind also dort, wo wir sein wollen, auch wenn ich dieses Niveau gerne schon zu Saisonbeginn erreicht hätte.

Wie ist die Anpassung an die Moto2 verlaufen?
Pedro Acosta: Nicht so einfach wie erhofft. Wenn es einfach wäre, würde es aber auch nicht so viel Spaß machen. Am Ende gibt dir so etwas zusätzlich Motivation, um weiterzuarbeiten und dein Bestes zu geben. Ich glaube, dass ich die nötige Zeit gebraucht habe, um mich anzupassen und dort hinzukommen, wo ich jetzt stehe.

Wo siehst du deine Stärken?
Pedro Acosta: Wir haben bewiesen, dass wir eine starke Renn-Pace haben. Obwohl ich manchmal von weit hinten gestartet bin, konnte ich mich nach vorne kämpfen und Rennen in einer guten Position beenden oder sogar um den Sieg kämpfen. Wir haben noch Luft nach oben, aber eine gute Renn-Pace ist schon sehr wichtig.

Was war dein bisheriges Highlight in der Moto2-Saison 2022?
Pedro Acosta: Le Mans war sicher eines meiner besten Rennen, auch wenn ich durch den Sturz den Sieg verpasst habe. Es war aber der Moment, in dem wir den Schritt nach vorne gemacht haben, der es uns ermöglicht, an der Spitze zu fahren. Das Sachsenring-Wochenende war auch besonders, weil ich von weit hinten gestartet bin und es bis auf das Podium geschafft habe. Diese zwei Rennen würde ich noch über den Sieg in Mugello stellen.

Wo willst du dich in der zweiten Saisonhälfte noch steigern?
Pedro Acosta: Am Qualifying muss ich sicherlich noch am meisten arbeiten. Wenn wir am Samstag starker werden würde das einen großen Schub für die Rennen bedeuten. Die Pace haben wir, aber wir müssen auch aus einer guten Position ins Rennen starten.

Welche Ziele hast du dir für 2022 gesetzt?
Pedro Acosta: Das Wichtigste ist jetzt, zurückzukommen und wieder schnell zu sein. Die Verletzung bedeutet für mich eine Art Neustart. Ich muss es Schritt für Schritt angehen, um wieder das Niveau des Deutschland-Grand-Prix zu erreichen.

Was machst du, um dieses Comeback bestmöglich zu absolvieren?
Pedro Acosta: Durch diese fünf Wochen Sommerpause kann ich mich voll darauf konzentrieren, wieder zu 100 Prozent Fitness zu gelangen. Ich mache viele Stunden Physiotherapie und arbeite im Fitnessstudio hart, um möglichst wenig Muskelmasse zu verlieren.

Was ist dein Ziel für die letzten neun Saisonrennen?
Pedro Acosta: Ich will die Saison bestmöglich beenden. Meine erste Saisonhälfte in der Moto2 haben wir positiv absolviert, was meine Fitness betrifft. An diesen Punkt wollen wir schnellstmöglich zurück und gleichzeitig den Fortschritt fortsetzen, der uns bislang gelungen ist.